Umsonst? - Umsonst!

Zwischen Ostern und Pfingsten trafen sich auf Einladung des Koordinationsteams für das NETZWERK ALTENARBEIT in der MEP 24 Mitschwestern zu „Umsonst“-Tagen im Franziskushaus Altötting. Das Programm hatte neugierig gemacht – seine inhaltliche Entfaltung während der drei Tage Zusammenseins hat alle Erwartungen übertroffen. Die Auswertung zeigte: „Umsonst“ ist nicht ein Thema geblieben, „Umsonst“ hat vieles bewirkt.

30 verschiedene Umschreibungen dieses Wortes wurden am 1. Tag angeboten, die zwischen „gratis“ und „frustra“ eine große Bandbreite an Bedeutungen erahnen ließen. Aus der Annäherung in Gruppengesprächen wurden schnell intensive Äußerungen zu den eigenen Umsonst-Erfahrungen. Ein Abendspaziergang und der Besuch der Gnadenkapelle gab Gelegenheit, den Tag ausklingen zu lassen.

Der 2. Tag führte hin zu dem Wunsch, den wohl jede in sich trägt: „Mein Leben darf nicht umsonst sein!“ bis zum Bekenntnis der Osterbotschaft: „Jesus ist nicht umsonst gestorben.“ Positive und negative UMSONST-Erfahrungen hatten hier ihren Raum.

Um den Teilnehmerinnen bei wunderbarem Wetter Altötting noch auf andere Weise zu erschließen, gab es am Nachmittag die Möglichkeit, besondere Museen zu besuchen:

  • die Dioramen-Schau, eine beeindruckende und ganz ungewöhnliche Einsicht in die Geschichte des Gnadenortes, zugleich ein Spiegel der Geschichte des Landes und seiner Menschen;
  • das Panorama, in dem sich die Besucher auf eine dreidimensionale Reise nach Jerusalem begeben und gleichzeitig am Ort bleiben können,
  • die Schatzkammer im Haus Papst Benedikt XVI.
  • und eine Einladung zu Kaffee und Kuchen bei unseren Altöttinger Mitschwestern, wo sich lebhafte Gespräche über das bis jetzt erfahrene UMSONST in guten und schlechten Zeiten ergaben.

Wer sie noch nicht kannte oder wieder sehen wollte, konnte auch noch die Maria-Ward-Originale besichtigen.

Der 3. Tag erschloss mit einem Bibliolog den Tiefengehalt der Perikope vom dankbaren Samariter. Sich in den Text mit dieser Methode vertiefen zu können, war eine weitere Erfahrung des Gebens und Nehmens in der großen Mitschwestern-Runde, ganz umsonst!

Unbestrittener Höhepunkt aber war die Abschlussliturgie. Der Text des EXULTET wurde in Abschnitten vorgetragen und gedeutet. Den Impuls dazu gab der Satz: „Wahrhaftig, umsonst wären wir geboren, hätte uns nicht der Erlöser gerettet!“

Weil das Lob der Osterkerze auch das Lob der Biene beinhaltet, die die Waben baut, aus deren schmelzendem Wachs die Flamme genährt wird, entfaltete sich einen Lichtfeier, bei der jede der Teilnehmerinnen ihre UMSONST-Erkenntnisse einbringen, eine Honigkerze entzünden und einen köstlichen Apfel-Honig-Segen verkosten durfte.

Die Rückmeldungen auf den Reflexionsbögen sind zugleich der Dank an die Mitschwestern M. Carmen Irrgang CJ, M. Mechtild Steinberger CJ und M. Beatrix Meißner CJ, deren Umsetzung des kleinen Wortes UMSONST 24 Mitschwestern so viel Einsicht gebracht hat.

Text und Foto: M. Irmtraud Erlwein CJ