Ausstellung in Schloss Nymphenburg

Rückblick auf die Ausstellungen zum 100. Geburtstag von Sr. Bernardine Weber CJ

In der Zeit vom 4. bis 7. Mai 2019 fand die letzte der drei Ausstellungen anlässlich des hundertsten Geburtstages von Sr. Bernardine Weber CJ im Eisernen Haus von Schloss Nymphenburg in München statt. Der Nymphenburger Park war für Sr. Bernardine bis zuletzt ein vertrauter Lebensbereich. Von dort, in unmittelbarer Nähe ihrs Ateliers, hatte sie oft ihr Holz bezogen und noch im Rollstuhl und mit Unterstützung hilfsbereiter Freunde konnten sie entlang der vertrauten Wege schauen, nahm sie noch das eine oder andere Astholz mit: "Das wird eine kleine Madonna" - 'Woran siehst Du das, es ist doch nur ein Stecken' -  "Na, das sehe ich eben" – erinnerte sich Eva Steeb, eine Freundin von Sr. Bernardine.

Das renovierte Eiserne Haus bot mit seiner Glasverkleidung großzügig Raum und Licht, so dass kleine wie große Werke gleichermaßen wirksam zur Geltung kamen.

Der Bildhauer Franz Hämmerle, der Sr. Bernardine gut kannte und unter anderem bereits bei der Aufstellung der großen Stele 'Offenbarung an Johannes' die beiden Organisatoren Sr. Judith Winkler CJ und Wilfried Klatt tatkräftig unterstützte, hatte dabei geholfen, für die verschiedenen Werke den jeweils passenden Ort zu finden. Die einzelnen Werke wurden sorgfältig so positioniert, dass sie zu einer ruhigen Betrachtung einluden.

Der Künstler Franz Hoke, der Bildhauer Franz Hämmerle im Gespräch mit Sr. Judith Winkler CJ (von links nach rechts)

Die ehemaligen Pflanztische boten Platz für Werkzeuge, Skizzenhölzer, kleinere Werke und die ausliegenden Präsentationsmappen.

Mädchen mit Blütenzweig

In diesen Tagen kamen viele Gruppen auch von weiter her, so etwa von der CJ Augsburg, Nürnberg und Altötting, auch einige Gefährtinnen waren unter den Besuchern sowie eine Gruppe von Menschen mit Behinderung aus Nürnberg.

Zahlreiche Besucher signalisierten, dass sie auch die anderen Ausstellungen besucht hatten oder dass sie eigens von weiter her angereist waren, weil sie Sr. Bernardine gekannt hatten oder weil sie Beziehungen zur Maria-Ward-Schule hatten!

Schwestern der Congregatio Jesu aus Altötting

Die Werke konnten in dieser Umgebung in Ruhe betrachtet werden; dies führte zu anregenden Gesprächen und lebendigem Austausch  

Sr. Sabine Adam CJ im Gespräch mit Sr. Judith Winkler CJ

Die Eintragungen im Gästebuch spiegeln diese Vielfalt der Besucherstruktur und das lebhafte Interesse und Berührt-Sein, das die Werke bei Ihnen hervorgerufen haben. 

Eintrag eines Besuchers aus den USA (Universität Princeton) und der Mutter des Künstlers Franz Hoke

Ein italienischer Bildhauer fühlte sich sehr von den Aussagen von Sr. Bernardine zum Stillwerden bei der Arbeit und zur Meditation angesprochen, da dies seiner persönlichen Erfahrung entsprach und die Besinnung bei den Werken auf das Schlichte, Wesentliche unterstütze.


Drei Frauen aus China  zeigten sich vom Leben der Künstlerin beeindruckt, von ihrem Einsatz als Erzieherin, Künstlerin und Schwester und äußerten kritisch, dass in ihrem Arbeitsleben alles der Effizienz und der Produktivität unterworfen sei, da bleibe kaum Raum für das Kontemplative. Eine der Frauen beschrieb, dass sie sich gerade dafür wieder Freiräume zurückzuholen suche.

Es waren auch Angehörige von Sr. Bernardine angereist, die lange in der Ausstellung verweilten und immer wieder von Werk zu Werk gingen. Die Kinder hielten behutsam die kleine blaue Schwalbe in der Hand und malten ins Gästebuch etwas für Ihre Urgroßtante.

Aus ihrer Heimat waren auch weitere Angehörige angereist, die in berührender Weise eine Reihe alter, volkstümlicher Marienlieder mit Dreigesang und Zither vortrugen und so eine friedvolle Stimmung schufen.

… und immer wieder das Zusammenspiel von Raum und Licht, das zum Betrachten und Verweilen einlud.

  

Die Ausstellung war gut besucht - in diesen wenigen Tagen haben nahezu 500 Menschen die Ausstellung besucht. - und stieß auf ein lebendiges Interesse. Sie fand ein durchweg positives Echo; immer wieder signalisierten die Besucher ihr Berührt-Sein, ihre Bewunderung für dieses Werkschaffen, sowie Respekt und Achtung vor der Haltung von Sr. Bernardine und ihrer Lebensweise. Aus dieser Ausstellung konnten die Menschen etwas mitnehmen und viele intensive Gespräche gingen wirklich über 'Gott und Welt'. Die Ausstellung wirkte nach Außen; das wiederum ist durchaus im Sinne von Maria Ward: bilden und ermutigen und dazu auch unterwegs sein.

Text und Fotos: Wilfried Klatt