Aktion Weihnachtstelefon

Hannover. Für viele Menschen ist Heiligabend nicht nur eine "stille Nacht", sondern auch eine "einsame Nacht". Für sie gibt es seit 25 Jahren das NDR 1 Weihnachtstelefon: Evangelische und katholische Christen waren an Heiligabend  von 18 bis 22 Uhr per Telefon erreichbar - unter ihnen katholische Ordensleute, evangelische Pastorinnen und Pastoren und ehrenamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger. Sie boten Gespräche und auf Wunsch auch einen weihnachtlichen Segen an.

An Heiligabend 2012 wurde rund tausend Mal diese Telefonnummer gewählt. Bis in die Nacht wurden rund 200 ausführliche Seelsorgegespräche geführt. Viele Anruferinnen und Anrufer waren alleinstehend, fühlten sich von anderen vergessen oder litten unter Krankheit und Armut. Bischof Franz-Josef Bode ist dankbar für diese Aktion: "25 Jahre Weihnachtstelefon sind 25 Jahre offene Ohren für die Menschen, die am Heiligen Abend mit ihren Sorgen und Nöten allein sind. Christen feiern Weihnachten: Gott ist für uns Mensch geworden. Er ist für uns da. Ich danke allen, die in 25 Jahren am Weihnachtstelefon für andere da waren."

Sr. Birgit Stollhoff CJ stand der Redaktion von katholisch.de als Interviewpartnerin zur Verfügung und sprach dabei über ihre Erfahrungen bei den letzten Weihnachtstelefonaktionen. Hier ein Auszug aus dem Text von Björn Odendahl: "Schwester Birgit Stollhoff ist in diesem Jahr zum dritten Mal dabei – genauso wie viele ihrer Mitschwestern. Die Telefonseelsorge an Heiligabend ist in ihrem Konvent mittlerweile ein festes Ritual. Um 16 Uhr gibt es das gemeinsame Kaffeetrinken, ab 19 Uhr sitzen sie dann in ihren Zimmern vor dem Telefon. "Auf meinem Schreibtisch stehen währenddessen zwei entzündete Kerzen", erzählt Schwester Birgit.

"Viele Menschen, die die Nummer des Weihnachtstelefons wählen, wollen ihren Angehörigen die Festtage nicht versauen", so die Ordensschwester. Dadurch bekomme sie mit, wie einsam und unversöhnt viele Menschen sind. Doch sieht Schwester Birgit im Zuhören auch einen Teil ihres Auftrags: "Wir teilen die Not der Menschen, teilen die Einsamkeit mit den Einsamen."

Es sei ein Bruch mit den Traditionen, an Heiligabend alleine am Schreibtisch zu sitzen und auf die Anrufe zu warten, gesteht Schwester Birgit. Aber irgendwie stehe man dann dennoch mitten in der Krippe. "Auch das Kind war einsam, auch Maria und Josef wurden abgelehnt", begründet sie. Daher ist sich die Ordensschwester sicher: "Ich habe noch nie so sinnvoll Weihnachten verbracht."

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