„Wow, was für eine Frau“: Maria-Ward-Fest in Bad Reichenhall

Unter dem Motto: „Wow, was für eine Frau“ fand am Donnerstag, 30.01.2020, dem Todes- und Gedenktag an Mary Ward, die Premiere einer gemeinsamen Feier der Schwestern der Congregatio Jesu und der Maria-Ward-Realschule Bad Reichenhall im Pfarrsaal von St. Zeno statt.

So begrüßten die Schulleiterin Fr. Schliebs und Sr. Petra Hiemetzberger CJ gemeinsam die über 50 Gäste und führten in den Abend ein. In dessen Mittelpunkt stand ein Vortrag von Sr. Gonzaga Wennmacher CJ, die über die Arbeit und den Einsatz der Schwestern in Simbabwe berichtete.

In ihrem Bildvortrag erfuhr das interessierte Publikum, dass aus den anfangs fünf Schwestern zu Zeiten der ersten Ansiedlung mittlerweile 50 Schwestern geworden sind, die sich heute um 66 Kinder vom Säuglingsalter bis zur Volljährigkeit und in Einzelfällen auch bis zum Ende des Studiums kümmern. Die Betreuung umfasst Unterkunft, Kleidung und Ernährung der Kinder und Jugendlichen und natürlich die Schulkleidung und die Schulgebühren.

Gerade das intensive Wirken von Sr. Ortrudis Maier CJ, die viele Jahre Grundsteine für die Arbeit im Kinderheim und der Schule legte und bei einem letzten Besuch in Simbabwe verstarb, wurde besonders gewürdigt. Dazu berichtete Sr. Gonzaga in sehr bewegenden, konkreten Beispielen, wie vor Ort mit der Verarbeitung der vielen Todesfälle durch AIDS, bestürzende Familiensituationen und die große Not der Menschen umgegangen wird und welche Rolle die Arbeit der Schwestern hier spielt.

Neben dem Stillen der Grundbedürfnisse bestehe diese vor allem darin, die Kinder ihre Würde spüren zu lassen und ihnen Vertrauen auf ihren eigenen Wert zu vermitteln. Einige Beispiele von ehemaligen Kinder, die es trotz 98% Arbeitslosigkeit im Land geschafft haben, sich und ihren Familien eine Existenz aufzubauen und in der Gesellschaft positiv zu wirken, machten Hoffnung und zeigten Früchte dieser wichtigen Arbeit. Mit dem Gedanken „Wenn jeder an seiner Stelle frohgemut sein Bestes gibt und an einem Strick ziehen hilft anstatt zu jammern, ist schon viel gewonnen!“ wurde die Runde der Nachfragen eröffnet.

Im Anschluss feierten alle gemeinsam mit Stadtfarrer Markus Moderegger und musikalisch untermalt von einem Schülerinnenchor der Maria-Ward-Realschule einen Gottesdienst, in dem Maria Ward und ihr Leben einen Schwerpunkt bildeten. So übertrug Pfarrer Moderegger die Geschichte eines alten Mannes, der im tiefen Vertrauen auf das Gelingen seines Projektes anfing, einen großen Berg abzutragen und schließlich durch von Gott gesandten Engeln Hilfe erhielt, auf das Wirken Maria Wards. Die im übertragenen Sinne gemeinten Berge, die sie auf ihrem Weg zu behindern suchten, seien vielfältig, störrisch und für die Gründerin der Congregatio Jesu immer wieder eine Herausforderung gewesen. Trotzdem habe Maria Ward nie die Idee gehabt, aufzugeben und im weiteren Verlauf, über Generationen hinweg, habe es viele helfende Engel gegeben, die ihren Teil beitrugen, die Berge abzutragen.

So ermutigte der Stadtpfarrer die Zuhörenden im Sinne Mary Wards an einer Kirche mitzuarbeiten, die sich traut, nach vorne zu gehen, mit Christus selbst im Zentrum. Alles andere habe keinen Bestand.

Wie wichtig Wege für Maria Ward waren und welche wichtigen Symbole (Stab, Hut, etc.) damit verbunden sind, betonten Schülerinnen anschaulich zu den Fürbitten.

Im Anschluss luden die Schwestern und die Schule zur Agape mit Häppchen und Getränken ein und schufen so einen Rahmen, den Abend in Begegnung und Gespräch ausklingen zu lassen.

Vielen Dank für eine gelungene Premiere und einen interessanten gemeinsamen Abend!

Text: Martina Kerscher (Gefährtin der CJ)