Stiftung Mary Ward in Langenberg feiert Geburtstag

Als das Haus vor 70 Jahren gegründet wurde, war von einer Stiftungsgründung noch nichts zu ahnen, und doch feiert die Stiftung Mary Ward in Langenberg in diesem Jahr 70. Geburtstag. Gegründet wurde das „Haus Maria Frieden“ 1948 als „familienersetzendes Kinderheim“ für Kriegswaisen. Seither hat es sich zu einer modernen Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe mit einem vielfältigen und differenzierten Angebot entwickelt. „Gemeinsam Wege gehen – junge Menschen zum Leben befähigen“ ist das Motto der Einrichtung, in der Kinder und Jugendliche ein sicheres Zuhause finden.

Am 1. September 2018 wird in Langenberg ein großes Jubiläums-Sommerfest gefeiert. Dabei wird auch an die Geschichte des Hauses und der Namensgeberin der Stiftung erinnert. „Für Mary Ward, der Namensgeberin dieser Stiftung, war klar, ein halbherziges Leben lohnt sich nicht, nicht in den „normalen“ Zeiten und erst recht nicht in Zeiten der Verfolgung“, sagt Sr. Sabine Adam CJ, Provinzialoberin der Congregatio Jesu, zum Jubiläum. 

Als die Maria-Ward-Schwestern – damals hießen sie noch Englische Fräulein – nach  dem Zweiten Weltkrieg ein Zeichen des Dankes setzen wollten, weil sie diese Schreckenszeit einigermaßen unbeschadet überstanden hatten, begnügten sie sich nicht damit, eine Kerze zu stiften. Sie beschlossen, für die vielen Kriegswaisen einen Ort zu schaffen, der Heimat, Sicherheit und Entwicklungschancen für die Kinder und Jugendlichen bieten sollte. So wurde 1948 das „Haus Maria Frieden“ gegründet.

Schon sehr bald kamen zu den Schwestern weltliche Mitarbeiterinnen und wenig später auch Mitarbeiter hinzu. Von Anfang an ging es darum, Kinder und Jugendliche, die durch widrige Lebens-umstände so viel Entbehrung erfahren hatten, nicht nur ein Überleben zu sichern, sondern ihnen zu einem vollen ganzheitlichen Leben zu verhelfen. Das pädagogische und psychologische Angebot wurde immer mehr erweitert, spe-zialisiert, immer unter dem Blick, was brauchen unsere Bewohner und Bewohnerin-nen, um ein gutes und später selbständiges Leben führen zu können. Auch die Klientel der Einrichtung wurde stets erweitert.

Heute gibt es ein familienorientiertes und ein familienaktivierendes Wohnangebot, ein heilpädagogisches Wohnangebot und eins für weibliche Jugendliche, ebenso ein Wohnangebot für männliche Jugendliche und ein Mutter/Vater-Kind-Wohnen, die Kita Mary Ward sowie eine Notaufnahme zur sozialpädagogischen Diagnose. Über 120 Fachkräfte arbeiten unter der Leitung von Peter Huyeng zusammen für Wohl und Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.

„Ich gratuliere der Stiftung Mary Ward sehr herzlich zum 70. Geburtstag ihrer Einrichtung.  Mein Dank gilt Herrn Huyeng und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diesen Dienst nicht halbherzig, sondern mit ihrer ganzen Persönlichkeit und großem Einsatz leisten. Ein Dank auch unseren Mitschwestern, die die Congregatio Jesu an diesem Ort repräsentieren. Wenn es auch nur wenige sind, so bringen sie sich doch nach ihren Möglichkeiten ganz-herzig ein“, so Sr. Sabine Adam in ihrem Grußwort.

Und sie betont: „Das Jahresthema im Jubiläumsjahr lautet: Woran glaubst du? Ich sehe das als einen roten Faden in der 70-jährigen Geschichte. Es ist unsere christli-che Überzeugung, dass zum ganzen Menschen auch die Dimension der Transzen-denz gehört, das Fragen nach dem, was über unsere Welt hinausreicht. Dass diese Themen weiterhin präsent sind, freut mich als Stiftungsgründerin sehr und ich wünsche der Stiftung Mary Ward weiterhin diesen roten Faden des Glau-bens, der einzige, der letztlich stark genug ist, die großen Herausforderungen so zu stemmen, dass die Fülle immer wieder im Alltag aufscheinen kann.“

Herzlichen Glückwunsch nach Langenberg und alle guten Wünsche für die Zukunft!