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EMMAUS Geschichtswohnprojekt Congregatio Jesu Nymphenburg

Geschichte des Projekts

Im 20. Jahrhundert, als sie noch "Englische Fräulein" genannt und offiziell als Institut der Allerseligsten Jungfrau Maria bezeichnet wurde, unterhielt die Congregatio Jesu eine Reihe von  Studentinnenwohnheimen. Neben den vielen allgemeinbildenden Schulen waren dies - mit berufsbildenden Schulen - typische Einrichtungen der Schwestern für junge erwachsene Frauen. In München wurde das letzte Studentinnenwohnheim in der Schellingstraße 72 im Jahr 2011 in andere Trägerschaft abgegeben.

Durch Erzählen und Austausch zwischen älteren und jüngeren Schwestern kamen die Erinnerungen in Berührung mit der akademischen Landschaft von heute, wo bezahlbarer Wohnraum (und Tagungsraum) für junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen oft knapp oder gar nicht verfügbar ist. Als die "Alte Pforte" der Kommunität in München-Nymphenburg frei wurde, fiel im Sommer 2019 die Entscheidung, diesen Raum, der vormals auch "Armenpforte" des Klosters gewesen war, zur Verfügung zu stellen für das EMMAUS Geschichtswohnprojekt.

Die ehemaligen "Sprechzimmer" an der Pforte am Kirchhof, die je einen Tisch mit Sitzgelegenheiten enthalten hatten, wurden Schlafzimmer. Der gesamte Bereich wurde umgebaut und eingerichtet. Das meiste geschah in Eigenarbeit. Der Retro-Charme der 1960er Jahre, gemischt mit groben Holzschränken aus dem alten Schlossbereich der Schwestern "recycled", unterstreicht nun den experimentellen Charakter des akademischen Laboratoriums. Die erste Gruppe von Wissenschaftlern konnte im Frühjahr 2020 die Räume zum Wohnen und Tagen nutzen.

Die Leitung des Projekts liegt in der Hand einer Schwester. Ein Advisory Board aus zwölf weiteren Schwestern mit verschiedenen Lebensaltern und Tätigkeitsfeldern unterstützt zusätzlich zur Kommunität in Nymphenburg durch Kritik und Feedback die Projektentwicklung im Kontext der Congregatio Jesu.

Das Projekt versteht sich als Mosaikstein im Verbund mit "Studentinnenwohnprojekten" der Congregatio Jesu weltweit (z.B. in El Salvador und Budapest). Spezifisch ist der wissenschaftliche Fokus.