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Mitwirken

Empfangen ist das eine, mitwirken das andere, die Antwort.

© Robert Kiderle

Ich bitte dich demütig, o Freund der Freunde, lass nicht diese und andere Gnadengaben zu meiner größeren Verurteilung gereichen; denn während ich immer empfange, wirke ich nicht mit allem mit und bleibe daher undankbar.

Empfangen ist das eine, mitwirken das andere, die Antwort. Mitwirken in einer Aufgabe, die sich mir stellt. Mitwirken mit einer Situation, die mich fordert. Mitwirken mit einem Gedanken Gottes, den ich verwirklichen kann.

Dankbarkeit für die Gnadengaben Gottes äußert sich also nicht in erster Linie im Lob Gottes, das unsere Tätigkeiten und Verrichtungen unterbricht, sondern mitten im Tun und geradezu unentwegt.

Wenn ich bereit bin, die Signale zum Handeln zu empfangen und auf die eine oder andere Weise meinen Teil beizutragen, gebe ich Antwort, wird mein Leben mehr und mehr zu einem einzigen Gespräch mit Gott, einem sehr praktischen, konkreten Austausch.

Darin zeigt sich das Wesentliche dieser Spiritualität:

Anwesend bei Gott
und anwesend bei mir selbst:
aufmerksam auf das, was begegnet,
und handelnd oder sprechend,
wie es erforderlich ist.

Es bleibt ein Zielbild, das sich Mary zeigt und dem sie näher kommen will: Die Kostbarkeit dieses Zustandes, wo die Sinne der Vernunft und die Vernunft dem Willen Gottes gehorchen, wo es weder Dunkelheit im Verstehen noch Neigung zum Bösen gibt.

Wo unser Tun dem Willen unseres Schöpfers entspricht. Wo die Zufriedenheit darin besteht, dass unser Gott dadurch erfreut wird.

Im Evangelium steht dafür die Verbindung des Weinstocks mit dem Rebzweig. „Ich bin der Weinstock, Ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ (Joh 15,5)

Das bedeutet zugleich Verantwortung wie Entlastung. Gott zeigt sich als der Angewiesene, der auf das Wirken der Menschen nicht verzichten will. Andererseits gibt es ein größeres Ganzes, das ich nicht überblicken kann und muss. Gott trägt die Hauptlast, gibt die Richtung vor, bringt das Ganze zum guten Ende.

Ignatianische Exerzitien

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