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Gefährtin sein im Alltag

Unsere Gefährtin Esther Finis berichtet, wie sich die Gefährtinnenschaft in ihrem Alltag bemerkbar macht.

Im Sommer 2020 war ich eingeladen, bei einem "Krafttank-Tag" für Frauen in der evangelischen Essener Kirchengemeinde Königssteele davon zu berichten, was mir die Gefährtinnenschaft Mary Wards bedeutet. 
 

„Tu Gutes und tue es gut.“ Ein kleiner Satz, ganz harmlos. Aus dem Englischen übersetzt: „Do good and do it well.“

Gutes tun. Das klingt einfach, überschaubar, leicht zu schaffen. Aber auf den zweiten Blick ist ein ganz schönes Programm damit verbunden. Gutes tun und es gut tun. Das ist ein ziemlich hoher Anspruch. Da muss ich mich ganz schön anstrengen. Danach bin ich dann erstmal erschöpft, ausgelaugt, groggy, K.O.

Das fängt ja gut an, das mit dem Krafttanken – gleich am Anfang macht die Auftaktreferentin das Ziel zunichte, setzt die Latte ganz hoch und erhebt Ansprüche, die sowieso nicht zu erfüllen sind. Tu Gutes und tue es gut.

Warum also bringe ich diesen Satz mit und stelle ihn an den Anfang meiner Ausführungen? Weil er von einer Frau stammt, die ich sehr bewundere und deren Beispiel für mich zu einer echten Kraftquelle geworden ist. Und weil ich mit den Jahren, in denen ich mit dieser Frau unterwegs bin, festgestellt habe, dass auch Herausforderungen mir Kraft geben können – wenn ich sie nicht alleine bewältigen muss.

Aber von vorn: Der Satz, den ich nun schon mehrfach gesagt habe, stammt von Mary Ward – einer englischen Frau, die 1585 in Yorkshire geboren wurde. Nicht irgendeine Frau, sondern ein Kind einer katholischen Familie, geboren und aufgewachsen mitten in der Zeit der Katholikenverfolgung in England. Eine Frau, die von klein auf Gefahr und Verfolgung kannte – einige ihrer nahen Verwandten waren ins Gefängnis geworfen oder gar hingerichtet worden. Eine Frau, die schon von klein auf eine Kraftquelle hatte: ihren unverbrüchlichen Glauben an Gott.

Jesus sei das erste Wort, das sie gesprochen habe, wird uns überliefert. Und Jesus war es auch, der ihr Kraft gab, nein zu sagen, als die Familie sie mit einem katholischen Landadligen verheiraten wollten, um die Linie der Katholiken auf der Insel zu stärken. Jesus war es, der ihr die Sehnsucht ins Herz gepflanzt hatte, ein geistliches Leben zu führen. Und der ihr die Vision eingab, einen eigenen Orden für Frauen zu gründen. Ganz klar hörte Mary Ward: „Nimm das Gleiche von der Gesellschaft“ – gründe einen Frauenorden mit den Regeln der Jesuiten. Einen Orden, der aktiv in der Welt lebt, Mädchen bildet – nicht nur in Kochen, Sticken und Putzen, der sie zum Theaterspielen und zur Kreativität anregt, einen Orden, der Seelsorge und Predigt übernimmt und sich um Arme kümmert. Eine Revolution im frühen 17. Jahrhundert, wo ein Konzil gerade festgelegt hatte, dass Frauen nur dann dem Herrn wirklich dienen können, wenn sie als gehorsame Mütter in einer Familie oder betend in Klausur leben.

Nach ersten positiven Signalen bei einem persönlichen Gespräch mit dem Papst in Rom – wohin Mary mit einigen Freundinnen mitten im 30-jährigen Krieg zu Fuß ging – nach ersten positiven Signalen also verbot der Papst ihr Institut. Zerschlug die bestehenden Gemeinschaften, schrieb eine Bulle, in der er befahl, dieses Institut für alle Zeiten mit der Wurzel auszureißen. Mary Ward selbst kam ins Gefängnis, die Schwestern, die ihr am nächsten standen, an verschiedenen Standorten von Lüttich bis München, ebenso. Ihr Lebenswerk schien zerstört. Und doch gibt es ihre Gemeinschaft noch heute… weltweit. Congregatio Jesu heißt die Ordensgemeinschaft, auch bekannt unter dem Namen, den man den Schwestern schon im 17. Jahrhundert gegeben hatte: die englischen Fräulein, oder: Maria-Ward-Schwestern.

Seit sechs Jahren gehöre ich zu den Gefährtinnen Mary Wards, eine ökumenische Gemeinschaft von Laien-Frauen, die in der Spiritualität des Ignatius von Loyola – dem Gründer der Jesuiten – und Mary Wards lebt.

Und diese Spiritualität, die Gemeinschaft mit den Frauen und den Schwestern der CJ und nicht zuletzt die Lebensgeschichte Mary Wards sind mir zu Kraftquellen geworden.

Die Spiritualität als Kraftquelle

Dass wir Gott suchen und finden können in allen Dingen – das steht im Mittelpunkt der ignatianischen Spiritualität. Gott, der uns ganz nahe kommt und sich von uns finden lässt. Der sich nahbar macht, dem wir auf die Pelle rücken, dem wir uns zumuten dürfen. „Geh nah zu IHM hin“, hat Mary Ward ihren Gefährtinnen geraten und es selbst so gehalten. Sie vertraute sich Gott an und vertraute auf Gott – gegen alle Widerstände.

In meinem Alltag bedeutet das: Ich versuche, jeden Tag zu beten. Morgens 20 bis 30 Minuten. Abends vor dem Schlafen. Immer mal zwischendrin – indem ich eine besondere Blüte, eine Wolkenformation, den Geruch von Sommerregen, das Weinen eines Kindes auf dem Spielplatz in der Nähe des Büros wahrnehme und in Bezug setze zu Gott. Madeleine Delbrêl, eine französische Schriftstellerin und Mystikerin zu Beginn des 20. Jahrhunderts, hat diese Art des Betens gut beschrieben: „Mag uns ein Tag noch so grau und schwer erscheinen, welch ein Aufleuchten für uns, wenn wir an all die hintereinander gereihten Begegnungen denken. Welche Freude, zu wissen, dass wir unsere Augen zu Deinem Angesicht heben können, ganz allein, während die Suppe langsam aufkocht, während wir beim Telefon auf den Anschluss warten, während wir an der Haltestelle nach dem Bus Ausschau halten, während wir eine Treppe hinaufsteigen, während wir im Garten für den Salat ein wenig Petersilie holen.“

Und dann gibt es da eine geistliche Entscheidungshilfe – die „Unterscheidung der Geister“. Ignatius hat sie entwickelt, im 16. Jahrhundert. Und sie hilft bis heute. Wenn Menschen eine wichtige Entscheidung treffen müssen, gibt es verschiedene Wege, herauszufinden, welche die richtige ist. Auf den Kopf hören oder den Bauch, Herz oder Verstand, Gefühl oder Vernunft. Ignatius war der Ansicht, dass es nicht um entweder – oder geht. Er fand durch die Betrachtung seines eigenes Lebend heraus, dass für ihn zu einer guten Entscheidung beide Seiten gehörten – Herz und Verstand. Um eine Entscheidung zu treffen, empfiehlt Ignatius, sowohl unser Gefühl als auch unseren Verstand zu befragen, welche der Optionen für den guten Geist steht und welche für den bösen. Ist etwas einfach, vielleicht zu einfach? Lasse ich mich vom bösen Geist anstiften, mich durchzumogeln? Oder suche ich das besonders Schwere – nicht, weil es das Richtige wäre, sondern um mich hervorzutun und andere schlecht dastehen zu lassen? Fühlt sich meine Verstandesentscheidung auch richtig an? Kann ich Vernunft entdecken in meiner Bauchentscheidung? Ignatius war überzeugt, dass wir mit diesen Fragen zu Gott kommen können, sie ihm hinhalten können. Dass er sie gemeinsam mit uns aushält. Und dass wir im Dasein vor Gott und mit Gott entdecken können, welcher Geist in welcher Option weht.

Meist ist der für mich richtige Weg nicht der mit dem geringsten Widerstand. Mir dann bewusst zu machen, warum ich diese Entscheidung getroffen habe, gibt mir Kraft, wenn es unterwegs holprig wird.

Spirituelle Auszeit als Kraftquelle

Einmal im Jahr versuche ich, eine Woche Exerzitien zu machen. Eine intensive Zeit mit Gott zu verbringen. Im Schweigen oder mit Schreiben. Mit langen Spaziergängen und langem Schlafen. Mit biblischen Impulsen oder mit dem, was ich finde, was mich findet – ein Stück Baumrinde, eine Muschel, ein Blick in die Landschaft, der mich tiefer in mich sehen, ehrlich mit mir selbst sein lässt. Exerzitien – übersetzt bedeutet das: geistliche Übungen.

Es gibt mir Kraft, mich als Übende zu erleben, als Schülerin – etwas nicht schon können zu müssen, nicht unter Leistungsdruck zu stehen, keine Erfolgserwartungen erfüllen zu müssen. Dasein zu dürfen vor Gott, so wie ich bin.

Manchmal finde ich dabei neue Einsichten, neue Aussichten. Manchmal ist es einfach nur schön, Zeit mit dem Herrn zu verbringen wie mit einem alten Freund. Ohne Zeitdruck zusammenzusitzen, zusammen spazieren zu gehen, zusammen zu lachen oder zu weinen, miteinander zu sprechen oder einvernehmlich zu schweigen.

Gefährtinnenschaft

Doch es ist nicht allein das Beten und Gott suchen, sondern auch die Gefährtinnenschaft, die mir Kraft gibt. Nicht allein zu sein auf diesem Weg, in meinem Leben.

Jede von uns Gefährtinnen lebt dort, wo sie ist, ihr Leben. Berufstätig oder in Rente, Single, verheiratet, geschieden, mit oder ohne Kinder. In einer Gemeinde engagiert oder bei einem Projekt. Mit sozialen Berufen oder ganz weltlichen. Wir sind verteilt zwischen Hannover und Meran, zwischen dem Rheinland und Bratislava, zwischen Bad Homburg, dem Schwarzwald und Wien. Wir treffen uns einmal im Jahr alle gemeinsam zu unserem Jahrestreffen, es gibt Wochenende für Gefährtinnen und Interessierte, gemeinsame Wochenenden oder Exerzitien für Schwestern und Gefährtinnen. Manchmal sogar gemeinsame Reisen auf den Spuren Mary Wards. Die, die nahe beieinander wohnen, treffen sich zwei bis drei Mal im Jahr in ihrer Region.

Aber wir sind verbunden, auch außerhalb dieser Treffen. Wir sind im Alltag unterwegs im Wissen umeinander. Die eine telefoniert gerne und ruft alle zum Geburtstag an, die andere schreibt immer mal ein Kärtchen, andere senden Mails mit Bildern oder Gebeten, andere sind ganz still – aber wir laufen herum und denken aneinander, beten miteinander und füreinander.

Nicht nur, aber gerade in Krisenzeiten tut es mir gut zu wissen, dass ich nicht nur Freund*innen habe, sondern auch Gefährtinnen.

Wenn ich tagelang im Gebet nichts spüre, keine Verbindung bekomme mit dem, dem ich mich zuwende.
Wenn ich mich sorge um geliebte Menschen, um eigene Probleme.
Wenn ich vor lauter Arbeitsbergen kein Land mehr sehe.
Wenn ich erschöpft bin und gar nicht so genau sagen kann wovon.
Wenn …
dann schöpfe ich Kraft daraus zu wissen, dass meine Gefährtinnen herumlaufen und an mich denken. Dass sie „für mich mitbeten“. Dass es diese Menschen gibt, die meine Sehnsucht nach „mehr“ teilen, aber auch die Erfahrung, dass diese Sehnsucht manchmal nicht gestillt wird. Oder dass das Feuer, das diese Sehnsucht entfacht, mich ganz schön ansengen und verbrennen kann.

Es gibt mir Kraft, dass da diese Frauen sind, bei denen ich mich nicht rechtfertigen muss dafür, eine glaubende Frau zu sein, eine Sehnsucht zu spüren, die mit meinem alltäglichen Leben noch nicht gestillt ist.

Es gibt mir Kraft, umeinander zu wissen. Dass da andere sind – jede einzigartig, aber verbunden durch diese gleiche Sehnsucht, durch das Suchen, durchs Finden und Finden lassen, verbunden durch dieses größere „Mehr“ – Magis, nannte es Ignatius.

Versöhnt mit der Kirche?

Ich bin katholisch und vermutlich kann jede von Ihnen nachvollziehen, dass das als moderne Frau heutzutage nicht immer einfach ist. Ohne Gemeinschaft kann ich nicht glauben – aber meine Kirche verhält sich so, dass sie immer wieder meinen Widerspruch herausfordert.

Wenn ich dann Kraft brauche, schaue ich auf Mary Ward, die vor 400 Jahren der Kirche treu war und blieb. Und trotzdem tat, was sie als ihren Auftrag von Gott, als ihre Sendung, als den guten Geist erkannt hatte. Beharrlich – nicht trotzig. Entschieden – nicht verbohrt. Verletzt – nicht verbittert. Überzeugt davon, dass irgendwann die Zeit kommen würde, in der Kirche und Gesellschaft sehen würden, dass Frauen Großes vollbringen. „Women in times to come will do much.“ Und bis dahin machte sie einfach weiter mit den vielen kleinen Schritten, von denen wir heute wissen, dass sie der Beginn von etwas Großem waren.

Ich nehme mir also Mary Ward zum Vorbild und mache meine kleinen Schritte. Gehe Donnerstagsabends zu unserem Dorfplatz, wo sich Menschen zum Outdoor-Vesper-Beten treffen. Bereite Taizégebete mit vor. Versuche, offene Ohren und ein offenes Herz zu haben für Menschen, denen es weniger gut geht – meine Arbeit bei einer Hilfsorganisation habe ich zum Beispiel ganz bewusst gewählt.

Und plötzlich wird der Satz vom Anfang überschaubar. Tu Gutes und tue es gut.

Ich muss nicht die ganze Welt auf einmal retten. Ich muss keine Heldentaten vollbringen. Gutes tun, das kann auch klein sein. Ein freundliches Lächeln für einen Menschen in der Bahn, die Tür aufhalten für jemanden mit schweren Taschen, einen Text für einen Freund Korrektur lesen, einer Freundin bei einer Bewerbung helfen, am Hochzeitstag von Freunden Babysitting anbieten. Eine Brieffreundschaft pflegen, ...

Tu Gutes und tue es Gut. Das heißt auch: Ich darf einfach stehenbleiben wo ich bin, Luft holen, zu Atem kommen. Denn ich darf den Satz auch so verstehen: Tu dir etwas Gutes und tue es gut. Schlaf mal aus, nimm mal zwei Tage gleitfrei, lass den Anrufbeantworter rangehen und ruf später zurück. Lass dir helfen. Sag nein. Tritt für dich ein. Stell dich dem Konflikt und bleib bei dem, was du für richtig erkannt hast. Nimm deine Meinung, deine Haltung, deine Gefühle ernst und wichtig.

Ist das ein Patentrezept?

Wir Menschen sind alle verschieden und daher ist das, was ich geschildert habe, natürlich keine Lösung für alle. Es gibt viele Möglichkeiten, Kraft zu schöpfen und die meisten haben, zumindest auf den ersten Blick, nichts mit Gott zu tun. Ausschlafen, Hobbys, Zeit mit der Familie, dem oder der Liebsten, lesen, Musik hören, auf einem Festival feiern und tanzen, bei einem kitschigen Film weinen, mit einem Glas Wein und guten Freunden unterm Sternenhimmel sitzen, das Meer rauschen hören, Berge betrachten oder hinaufwandern und auf die Welt hinunterschauen …

Ich merke jedoch, dass die Dinge, die mir über den Tag hinaus Kraft geben, nicht allein aus mir selbst erwachsen. Dass sie mir zuwachsen, wenn ich mich fallen lassen kann in die Hände Gottes.

Das kann dann manchmal ganz unerwartet und ganz konkret aussehen. Daher erzähle ich Ihnen zum Schluss, was ich seit dem 20. März immer freitags tue. Ich muss ausholen – aber keine Angst, nur ganz kurz.

Sicher kennen Sie alle die Geschichte vom Propheten Elia aus dem ersten Buch der Könige. Elia hatte gerade einen Sieg gegen die Priester des Baal errungen und war quasi auf dem Gipfel seines Erfolgs. Das verärgerte Isebel, die Frau des Königs Ahab, die den heidnischen Kult in Israel eingeführt hatte, und sie schwor, sich an Elia zu rächen und ihn umzubringen. Elia bekommt es mit der Angst zu tun und will alles hinwerfen. Er legt sich unter einen Wacholderbaum, um zu sterben. Da erscheint ihm ein Engel Gottes. Er bringt ihm Brot und Wein und sagt: Steh auf und iss, denn der Weg ist noch weit.

Dieser Schrifttext stand im Mittelpunkt des Abschlussgottesdienstes der Exerzitien, die ich im März gemacht habe. Wir hörten ihn nicht nur, sondern jede und jeder von uns bekam eine Schale mit Wasser und ein Stück Brot gereicht, zusammen mit der Aufforderung: Steh auf und iss, denn der Weg ist noch weit.

Ein Moment, der mir sehr nahe ging. Selten habe ich eine einfache Mahlzeit so intensiv verkostet, haben mir Brot und Wein so gut geschmeckt. Ich habe mich gestärkt gefühlt.

Wir kamen zurück am Tag, an dem die allgemeinen Schulschließungen verkündet wurden, in den Tagen darauf auch die Ausgangs- und Kontakteinschränkungen. Und am Freitag darauf nahm sich eine Teilnehmerin aus unserer Gruppe Wasser und Brot mit in den Garten für ihre Gebetszeit, machte ein Foto und postete es auf Twitter mit dem Hinweis: Steh auf und iss, denn der Weg ist noch weit.

Ich nahm mein Frühstück – Kaffee und Knäckebrot – ebenfalls auf und postete es dazu. Andere taten das auch. Verbindung über das social distancing hinweg. Jeden Freitag seit dem 20. März. Wir hatten keine Ahnung, wie weit dieser ganz besondere Weg werden sollte. Und wie ungewöhnlich und herausfordernd. Aber seither ist dieses Freitagsritual mir zur Kraftquelle geworden. Wenn ich meine Freitagsfotos durchsehe, kann ich erkennen, wie es mir unterwegs ging – mal nur Wasser und eine Rosenblüte, mal Müsli mit frischen Erdbeeren und Tee, der erste Kaffee mit Laugenstange wieder im Büro nach Monaten im Homeoffice, café au lait und cannelé an einem dienstfreien Tag auf einer Caféterrasse, … Was mir aber noch wertvoller ist: Unter dem Hashtag #freitagsritual kann ich unsere Weggemeinschaft sehen. Erkennen, wann es anderen gut und weniger gut ging, wer es eilig hatte und wer sich Zeit nehmen konnte, wer gerade stark ist und wer Stärkung annimmt.

Zusammenfassend lässt sich sagen…

Ich habe festgestellt, dass die Dinge, die mir Kraft geben – so verschieden sie sind – mehrere Dinge gemeinsam haben:

Einfache Dinge können mich stärken. Es muss gar nicht ausgefallen sein.
Mir eingestehen, dass ich eine Pause brauche. Schatten zum Ausruhen. Brot und Wasser. 

Momente des Innehaltens können mich stärken. Pausen im turbulenten Alltag. Mir bewusstwerden, dass es MEHR gibt. Magis. Und sei es nur für einen kurzen Moment.

Weggemeinschaft stärkt mich. Verbundenheit mit anderen Menschen. Freunden oder Bekannten. Menschen, die ich gut kenne und solche, die mir vorher nicht vertraut waren. Gefährtinnenschaft bedeutet für mich, mich zu öffnen für Begegnung. Selbst auf andere zugehen. Und dabei ist es gar nicht wichtig, auch räumlich zusammen zu sein.

Verbundenheit stärkt mich auch über Entfernungen und Grenzen hinweg. Anderen Stütze sein und zulassen, dass andere wiederum mir zum Engel werden. Zusagen machen und mir Unterstützung zusagen lassen.

Und Vertrauen stärkt mich. Vertrauen darauf, dass ich nicht alleine gehe. Dass wir immer in Gottes Gegenwart sind – wie Mary Ward es ausdrückte: „Dies wird mir, wenn ich traurig bin, Energie und Kraft geben, wenn ich krank bin, Geduld, wenn niedergeschlagen, Mut, wenn ich ihn verletzt habe, Reue und das Vertrauen, dass mir vergeben wird.“

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