• slide

Impuls für den Weg: Kalkulation und Vorkasse

Nachdem ich mich allgemein orientiert habe und nach wie vor entschieden bin, den Weg zu gehen, kommt die Feinplanung. Was ist dabei zu tun?

Zum einen ist zu klären, ob und wie ich mir diesen Zeitraum freischaufele von beruflichen und/oder familiären Verpflichtungen. Vielleicht muss ich vor – oder nacharbeiten. Vielleicht müssen mich andere Leute in der Zeit vertreten und ich muss mir überlegen, in welcher Weise ich sie dafür entschädigen kann.

Auch beim besagten Langzeitprojekt muss ich mir überlegen, welcher Zeitraum der Beste ist: Am Ende eines Arbeitsjahres, wo alle erschöpft sind? Am ersten Tag nach den Ferien, um endlich 'klar Schiff zu machen'? Oder wann? Und welche Menschen sind mit betroffen, wenn ich diesen Konflikt angehe? Habe ich sie im Blick?

Bevor ich meine Ausrüstung zusammenstelle, werde ich einen Vorausblick auf den Weg werfen. Ich mache mir klar, in welcher Jahreszeit ich laufe und was das für die Ausrüstung bedeutet. Ich weiß auch, dass es aller Voraussicht nach Sonnen- und Regentagen geben wird, vielleicht auch Gewitter oder Sturm. Wenn ich entschieden bin, den Weg zu gehen, wird mich das nicht abhalten. Aber es beeinflusst den Inhalt meines Rucksacks.

Auch im Fall des schwelenden Konflikts (siehe Impuls 2) ist es klug, vorauszublicken, mögliche Schwierigkeiten zu antizipieren, und eventuelle Hilfen einzuplanen. Dann können mir die Gewitterwolken im Gesicht des anderen nicht so schnell etwas anhaben.

Kalkulation meint, ich schaue realistisch voraus.  Alles, was ich tue, hat einen Preis. Ein ungelöster Konflikt kostet den Preis, dass er mit der Zeit mein Gemüt zersetzt. Ein Konflikt, der offen angegangen wird, führt vielleicht zu einer Eskalation. Welchen Preis will ich zahlen? Wofür reicht meine Ausrüstung?

Vorkasse meint, ich mache mir klar, dass ich nicht ungeschoren davonkomme. Es wird mich etwas kosten. Ich weiß von vornherein, dass nicht immer alles glatt gehen wird. Es gibt bequeme Passagen und steinige. Vorkasse meint auch, wenn es unbequem wird, steinig, stürmisch und rau, bedeutet das nicht automatisch, dass etwas falsch läuft oder dass ich etwas falsch gemacht habe, vielmehr liegt es in der Natur des Weges. Vorkasse heißt, ich habe im Voraus eingewilligt, mich von solchen Verhältnissen nicht abhalten zu lassen, an meinem Ziel festzuhalten.

Sr. Sabine Adam CJ

400 Jahre Weg nach Rom

Vor 400 Jahren ging Mary Ward erstmals nach Rom - zu Fuß. Bis heute inspirieren uns ihr Mut und ihre Tatkraft. Gemeinsam entdecken wir, welche Wege ihr Vorbild heute für uns auftut.