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Impuls für den Weg: Aus der Reihe tanzen

Wer sich auf den Weg macht, kennt vielleicht das Gefühl, damit aus der Reihe zu tanzen. Für wen oder was tun wir das?

Wer sich zum Pilgern entschließt, der oder die steigt aus, wenigstens vorübergehend. Da ist etwas passiert, weshalb jetzt etwas anderes dran ist. Dieses Etwas ruft, lockt, zieht mich an. Vielleicht fordert es auch. In jedem Fall bin ICH gemeint. Ich fühle mich gedrängt, mich auf den Weg zu machen, um eines Zieles willen.

© Sr. Sabine Adam CJ

Das kann ganz konkret ein Pilgerweg sein. Aber 'Pilger sein' ist auch eine Haltung, die sich durch das ganze Leben zieht. Und dann kann das Etwas auch etwas anderes sein, was mich unruhig macht: ein schwelender Konflikt, der sich schon über Jahre hinzieht; eine Unzufriedenheit mit meiner Arbeit, die ich un- oder halbbewusst schon lange in mir spüre; ein Vorsatz, den ich vor mir hertrage. Und plötzlich ist es soweit. Aus einer vagen Idee wird Ernst. Plötzlich duldet das Etwas keinen Aufschub mehr. Ich spüre: Ich MUSS handeln, ich WILL handeln, ICH will handeln.

Mary Ward fühlte sich von Gott aufgefordert, alles dafür zu tun, die Anerkennung ihrer Gemeinschaft zu erwirken. Sie wusste, dass kann kein anderer für mich tun. Deshalb ging sie nach Rom.

Am Anfang eines Pilgerweges, am Anfang eines Lebens im Geist der Pilgerschaft, steht die innere Klarheit: Ich muss und will mein Leben selbst verantworten. Wenn ICH etwas erreichen will, muss ICH mich dafür einsetzen. Wenn ICH etwas überdenken will, muss ICH mir dafür Zeit und Raum nehmen. Wenn ICH das nicht tue, dann habe ICH etwas verpasst.

Diese Erkenntnis, dass ich in meinem Leben nicht vertretbar bin, durch niemanden, kann ein Schock sein. Aber hinter dem Schock steht die Verheißung, das Glück, das darin besteht, dass ich wirklich und ganz persönlich gemeint bin, dass ich mein Leben gestalten kann. Auch, wenn mir Vieles widerfährt, was ich nicht beeinflussen kann, so kann und muss ich doch meine eigene Antwort darauf finden.

Wenn ich spüre, dass ich zu etwas gerufen bin, dann habe ich schon mit dem Pilgern begonnen. Dann achte ich auf die inneren und äußeren Zeichen. Und im besten Fall bin ich auch mit Gott darüber im Gespräch.

Sr. Sabine Adam CJ

Unterwegs sein mit Mary Ward: Eine virtuelle Reise

Wie war das, damals, vor genau 400 Jahren, als Mary Ward zum ersten Mal die Alpen überquerte? Was hat sie erlebt? Wie hat sie den Weg bewältigt? Und was hat das alles mit mir zu tun?

Jede Woche stellen wir einen Bildimpuls als möglichen Einstieg zum Nachdenken und Meditieren zur Verfügung, Hintergrundinfos zur ersten Romreise anno 1621, Anregungen für Gesprächsanlässe — diese virtuelle Reise lohnt sich!

  • Wir sind gesandt!
    "Wir sind gesandt!"

    Doch wie kann das im Alltag konkret aussehen? Hier zeigen wir es.

    Entdecken

Historische Stationen

Wir können heute natürlich nicht mehr alle Stationen der Pilgerwanderung Mary Wards nach Rom Schritt für Schritt nachvollziehen. Doch ein Blick in unsere Archive erlaubt es uns, in die Historie einzutauchen.

Sr. Ursula Dirmeier CJ nimmt uns mit auf den historischen Weg - der für uns bis heute spannende Erkenntnisse bietet. Jede Woche gibt es eine neue Etappe. Kommen Sie mit!

Ignatian Year 2021 - 2022

Vom 20.05.2021 bis 31.07.2022 begehen Jesuiten und ignatianische Gemeinschaften ein ignatianisches Jubiläumsjahr. Auch wir sind dabei - hier erfahren Sie mehr! (Foto: Pixabay)