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1765: Die Burghausener Klosterapotheke und das Zeitalter der Aufklärung

Barbara Wild
© Erwin Reiter


Barbara Wild aus Tittmoning (Bild) wird im Jahr 1765 vom Herrn Leib-Medicus im Beisein des Herrn Hof-Apothekers mit vielen Fragen examiniert, welche "die Edel, all Ehr- und Tugendsame Jungfrau Barbara Wildin zu seiner Zufriedenheit sehr wohl und gründlich beantwortete und sich dergestalt perfektioniert bewies, daß sie einer Apotheke ersprießlich vorstehen könne."

Sie tritt bald darauf ins Burghausener Institut ein und übernimmt dort die klösterliche Hausapotheke.

Der Kundenkreis vergrößert sich. Immer häufiger holt man sich Medizinen, Pulver oder Essenzen in der Klosterapotheke, bis es 1810 dem Herrn Stadtapotheker gelingt, das Verbot der unliebsamen Konkurrenz durchzusetzen.

Die pädagogischen Reformen der Aufklärungszeit betrafen vor allem die Elementarerziehung. Zunächst in St. Pölten, dann in Augsburg, später auch an anderen Orten wurde die neue Form der "Normalschule" übernommen, das bedeutete, dass die Schülerinnen in homogenen Jahrgangsklassen zusammen unterrichtet wurden. Es gab einheitliche Schulbücher, Sachkundeunterricht in Erdkunde und Geschichte, neue Methoden beim Lesen-Lernen und öffentliche Prüfungen.

Den Neuerungen gegenüber verhielten sich die Schwestern unterschiedlich aufgeschlossen. Die Augsburger Schwestern fanden ihre eigene Linie zu den neuen Verfahren: "Nebst dem hat man auch den Privatunterricht beibehalten, um die Anfängerinnen und die Hartköpfigen nicht zu vernachlässigen, welches zwar die Mühe verdoppelt, aber den gemeinsamen Nutzen ungemein befördert."

Musterbüchlein von Jungfrau Maria Barbara Nerbin, Augsburg 1787
Musterbüchlein von Jungfrau Maria Barbara Nerbin, Augsburg 1787 © Erwin Reiter

Mit den aufklärerischen Reformbestrebungen ging oft eine feindliche Einstellung den Klöstern gegenüber einher. Die Erziehungskompetenz der Schwestern wurde zunehmend in Zweifel gezogen.

Der folgende Satz von Aloys Gschaider, 1782 in Wien veröffentlicht, zeigt die vorherrschende Sicht von Ordensfrauen ebenso pointiert wie das geltende Leitbild für die Mädchenerziehung:

"Wie kann eine Nonne, die entweder eine verunglückte Liebe, Verzweiflung oder Fantasie in das Closter trieb, einem Mädchen eine Erziehung geben, die als künftige Mutter ihren Mann mit der Familie glücklich machen soll?"

In den weltlichen und geistlichen Staaten Bayerns wurden die finanziellen Zuwendungen gekürzt, die Aufnahme von Kandidatinnen streng begrenzt oder ganz untersagt.

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