Das Pflegeheim St. Josef in München Nymphenburg

Das Schwestern-Altenheim St. Joseph im Münchner Stadtteil Nymphenburg wird von der Schwesternschaft der Krankenfürsorge des Dritten Orden betrieben und ist an das dortige Krankenhaus angegliedert. Ursprünglich war es als ordenseigenes Alten- und Pflegeheim für die Schwestern des Dritten Ordens gedacht – inzwischen werden auch Plätze für Schwestern anderer Orden und Kongregationen vergeben, sowie an einzelne Priester.
Und so sind inzwischen auch Schwestern der CJ im St. Josef-Altenheim beheimatet. Die 18 Schwestern, die momentan in dem Heim leben, sind an die Nymphenburger Kommunität angegliedert. Die beiden Häuser befinden sich in unmittelbarer Nähe– nur eine große Straße muss von der Maria-Ward-Straße aus überquert werden, dann ist man schon beim Eingang des Krankenhauses „Dritter Orden“ in der Menzinger Straße. Das Grundstück, auf dem das Krankenhaus heute steht, hat früher in Teilen den Schwestern der CJ gehört. Dort, wo heute die Schwestern ihren Lebensabend verbringen, wurden einst Gemüse für die Nymphenburger Schwestern und ihre Schülerinnen angebaut.
Auf insgesamt drei Ebenen verteilt leben heute Schwestern der CJ. Grob lassen sie sich in zwei Gruppen aufteilen: Die einen benötigen Pflege – und die anderen (noch) nicht. Dennoch haben sie sich aus verschiedenen Gründen schon jetzt für den Umzug in das Altenheim entschieden, auch wenn sie es mit einer Pflegestufe 1 vielleicht noch nicht unbedingt nötig hätten. Doch so können sie den Übergang in eine neue Lebenssituation aktiv selbst gestalten. Gleichzeitig unterstützen sie tatkräftige ihre weniger mobilen Mitschwestern und begleiten sie auch in herausfordernden Situationen. Auch aus der Nymphenburger Kommunität gibt es mehrere Schwestern, die regelmäßig ihre Mitschwestern in St. Josef besuchen und sich um deren Belange kümmern, sie zum Arzt begleiten oder für sie einkaufen gehen.
Die Zimmer, in denen die Schwestern leben, sind groß und selbstverständlich barrierefrei eingerichtet. Das Schwestern-Altenheim wurde zwischen 2009 bis 2011 generalsaniert, beziehungsweise neu gebaut. 2012 wurde es feierlich eingeweiht. Die Aufzüge und Flure sind so großzügig bemessen, dass die Schwestern mit Rollstühlen und Rollatoren gut vorankommen. In jedem Stockwerk gibt es zudem neben dem offenen und großzügigen Speisesaal auch gemütlich eingerichtete Sitzecken, die zum Beisammensein einladen. Aber auch mehrere Begegnungsräume und Besuchs-Zimmer stehen jederzeit zur Verfügung, so dass es auch immer die Möglichkeit gibt, sich zurück zu ziehen oder in kleinerer Runde beisammen zu sein. Die unmittelbare Nähe zum Krankenhaus „Dritter Orden“, das eine Rundum-Versorgung gewährleistet, ist für die ein oder andere Bewohnerin vielleicht auch ein Argument für diesen Ort.
Auch wenn die Schwestern auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Wohngruppen leben, und ganz verschiedene Bedürfnisse haben, begegnen sie sich im Alltag– sei es auf der täglichen Runde durch die Gänge oder im Schwestern- oder Patientengarten, sei es bei einer Zusammenkunft in einem der vielen Gemeinschaftsräume oder bei einem der vielen spirituellen Angebote.
In St. Josef ist der Kapuziner-Pater Jan Bernd Elpert für die Seelsorge der Bewohnerinnen zuständig, ebenso wie für die Patienten des Krankenhauses. Im Erdgeschoss gibt es für die Bewohner des Schwestern-Altenheims eine eigene Hauskapelle, die dem heiligen Josef geweiht ist, in der regelmäßig Gottesdienste abgehalten werden. Einmal pro Woche wird aber auch auf der Ebene 2, auf der Schwestern mit höherem Pflegebedarf leben, Gottesdienst gefeiert. Und zwar mitten auf dem großzügig dimensionierten Flur. Was vorher vielleicht unverstellbar gewesen wäre, zeigt sich nun für manche Schwestern als eine ganz besondere und nicht zuletzt auch sehr praktische Form des Gottesdienstes.
Aber neben den spirituellen Angeboten, die vom Haus selbst ausgehen, feiern die Schwestern der Congregatio Jesu auch ihre eigenen spirituellen Begegnungen und Feste: So gestalten sie beispielsweise jedes Jahr eine Mai-Andacht und andere kirchliche Feiertage oder organisieren Rekollektionstage für ihre Mitschwestern. Räume und Momente für Begegnungen und für ein Leben in Gemeinschaft gibt es in St. Josef mehr als genug. Aber auch ausreichend Raum für all diejenigen, die immer wieder Rückzugmöglichkeiten brauchen.
Text: Christina Waechter