Ausrangierte Fahrräder werden zu Helfern in der Not

Frisch geputzt strahlen die Fahrräder in der Sonne - kurz danach fanden sie neue Besitzerinnen aus der Ukraine.

"Ich habe noch ein Fahrrad, aber ich benutze es kaum noch", erzählt Sr. Romedia. Wie ihr ging es auch anderen ihrer Mitschwestern und so entstand eine ganz besondere Spendenaktion:

"Als wir gehört haben, dass die Helferinnen und Helfer der Ukrainehilfe auch gebrauchte Fahrräder brauchen können, haben eine ganze Reihe unserer Schwestern gesagt: Ich brauche meins nicht mehr, oder nutze es so selten, dass ich auch ohne auskommen kann", berichtet Oberin Sr. Gertrud Himmel CJ.

Auch Hygieneartikel, Kleidung und andere lebenswichtige Hilfsgüter haben die Schwestern gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden gepackt und gespendet.

Ein letztes Mal stiegen die Schwestern auf ihre frisch geputzten Drahtesel - oder die Räder von Mitschwestern, die nicht mehr selbst fahren können - und fuhren von der Marienhöhe zur Weku-Halle, wo die Spendenübergabe organisiert worden war. Sr. Romedias Fahrrad fand gleich eine glückliche neue Besitzerin, eine 18-jährige Studentin aus Mykolajew. Das Fahrrad macht ihr das Leben in der neuen Heimat auf Zeit einfacher und hilft ihr, Wege zurückzulegen.

Doch damit nicht genug: Die Schwestern der Marienhöhe haben auch Hygieneartikel und andere dringend benötigte Hilfsgüter gepackt und für die Geflüchteten gespendet. "Für uns ist es selbstverständlich, in dieser Situation zu helfen, so gut wir können", sagt Sr. Gertrud. Bis unters Dach vollgepackt war das Auto der Gemeinschaft. "Alle, die körperlich dazu in der Lage waren, haben beim Packen geholfen. Ein Zeichen der Solidarität in der Not."

Bis unters Dach vollgepackt - Hilfe, die ankommt.
© Sr. Gertrud Himmel CJ