Deutscher Kartoffelsalat und ukrainisches Spezialitäten-Buffet

Zwischen März und Mai 2022 sind in das ehemalige Augsburger Provinzhaus (Gartenhaus) ingesamt 16 ukrainische Flüchtlinge eingezogen. Die jüngste Bewohnerin ist gerade einmal sechs Wochen alt und wurde in Augsburg geboren.

Was als Einladung zum Grillfest gedacht war, entwickelte sich zu einem multi-kulinarischen Austausch. Alle Bewohnerinnen und Bewohner brachten Kostproben heimischer Küche mit und alles schmeckte köstlich. Bei phantastischem Sommerwetter versuchten wir uns mittels Handy-Übersetzungsfunktion, einem schon länger in Augsburg lebendem Bruder als Dolmetscher, mit Händen und Gesten zu verständigen. Sr. Katharina sprach auf Russisch einen Willkommensgruß und übersetzte ihn anschließend ins Deutsche. 

Wladimir sprach das ukrainische Tischgebet. Wir freuten uns aneinander und lernten uns ein wenig (besser) kennen. Kateryna, die Mutter der einjährigen und sechs Wochen alten Töchter, wird in den nächsten Tagen in eine eigene Wohnung ziehen. Alla und Swetlana hatten gehofft, nach Kiew zurückzukehren, doch es ist zu gefährlich.

Nach dem ersten Ankommen der Flüchtlinge folgt nun das Deutsch lernen und Arbeit suchen. Vier Bewohner:innen des Gartenhauses sind gehörlos. Das war beim Einzug durchaus herausfordernd, denn neben dem Dolmetscher für Ukrainisch brauchte es je noch einen Dolmetscher für die deutsche und die ukrainische Gebärdensprache. Doch auch diese Hürde konnten wir gemeinsam meistern.

Wir freuen uns und sind dankbar, dass unsere Nachbarn, trotz kleiner Räumlichkeiten, gerne bei uns sind.  Einige werden wohl für längere Zeit in Deutschland bleiben, andere hoffen auf baldige Rückkehr. Für uns alle ist es ein Geschenk, Wohnraum geben und Wohnraum nehmen zu dürfen. Viele unserer Schwestern, nicht nur in Augsburg, haben selber Fluchterfahrungen hinter sich. Sie freuen sich besonders, dass wir mit Wohnraum helfen können.

Sr. M. Sabine Adam CJ