Welttag des Gebets gegen Menschenhandel 2021

Am 8. Februar begeht die Kirche zum siebten Mal den von Papst Franziskus 2015 eingeführten „Internationalen Tag des Gebets und der Reflexion gegen Menschenhandel“, um auf die Ohnmacht jener Menschen aufmerksam zu machen, die unter dieser „beschämenden Plage“ leiden, so der Papst.

Pro Jahr werden laut Informationen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) rund 2,4 Millionen Menschen Opfer von Menschenhandel. Unter Menschenhandel versteht man die unterschiedlichsten Formen krimineller Aktivitäten, insbesondere zum Zweck sexueller Ausbeutung und zur Ausbeutung der Arbeitskraft. Aber auch Zwangsverheiratung, erzwungene Betteltätigkeit, Organhandel oder illegale Adoption werden zu den Erscheinungsformen von Menschenhandel gezählt.

Dass Papst Franziskus den Kampf gegen Menschenhandel mit großer Energie aufnehmen würde, hatte sich bereits vorher abgezeichnet. In seinem apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium schrieb der Papst im November 2013: "Immer hat mich die Situation derer mit Schmerz erfüllt, die Opfer der verschiedenen Formen von Menschenhandel sind. Ich würde mir wünschen, dass man den Ruf Gottes hörte, der uns alle fragt: 'Wo ist dein Bruder?' (Gen 4,9). Wo ist dein Bruder, der Sklave? Wo ist der, den du jeden Tag umbringst in der kleinen illegalen Fabrik, im Netz der Prostitution, in den Kindern, die du zum Betteln gebrauchst, in dem, der heimlich arbeiten muss, weil er nicht legalisiert ist? Tun wir nicht, als sei alles in Ordnung! Es gibt viele Arten von Mittäterschaft. Die Frage geht alle an! Dieses mafiöse und perverse Verbrechen hat sich in unseren Städten eingenistet, und die Hände vieler triefen von Blut aufgrund einer bequemen, schweigenden Komplizenschaft." (211)

Das Datum des internationalen Welttags gegen Menschenhandel wurde nicht zufällig gewählt. Der 8. Februar ist der Gedenktages der hl. Josefine Bakhita (1869–1947). Die Sudanesin wurde als Mädchen von Räubern verschleppt und insgesamt fünfmal auf Sklavenmärkten verkauft, zuletzt an einen italienischen Konsul, der sie in seine Heimat mitnahm, wo sie befreit wurde. Nach ihrem Eintritt in die Kirche schloss sie sich dem Orden der Canossa-Schwestern an, wirkte in deren Kloster in Vicenza bis zu ihrem Tod und war hoch angesehen. 1992 wurde sie selig- und im Jahr 2000 heiliggesprochen.

Die Congregatio Jesu und ihre Schwestergemeinschaft IBVM, auch Loretoschwestern genannt, sind weltweit aktiv im Einsatz gegen Menschenhandel. Zahlreiche Schwestern, Laien und Freund:innen Mary Wards setzen sich dafür ein, Menschenhandel zu beenden und helfen Opfern dieser menschenunwürdigen Praktiken. Gemeinsam mit Christen weltweit beten wir heute für eine Wirtschaft, die nicht von Menschenhandel und Ausbeutung getragen oder unterstützt wird und für ein weltweites Ende des Menschenhandels. Wir beten dafür, dass alle Menschen ein Leben in Würde führen können und einen gerechten Lohn für ihre Arbeit erhalten.

Wer online aktiv ist, findet an diesem Tag zahlreiche Gebetsaktionen unter den Hashtags #PrayAgainstTrafficking und #EconomyWithoutTrafficking.

In seinem Angelus-Gebet am 7. Februar machte der Papst auf den weltweiten Gebetstag aufmerksam, Video (ab Minute 17:37): www.youtube.com/watch?v=88kX_XPYLyc

Einsatz von CJ und IBVM gegen Menschenhandel: