Ostern in der Congregatio Jesu
Die Provinzoberin Sr. Cosima Kiesner CJ schreibt in ihrer Osterbotschaft:

Die Generaloberin Sr. Veronica Fuhrmann CJ schreibt an die Schwestern:
Liebe Gefährtinnen im Herrn,
“Und wir sind frei!” – das wird uns in leicht abgewandelten Worten im Alten und Neuen Testament in ganz verschiedenen Kontexten immer wieder zugesagt, nicht nur, aber auch in Bezug auf das Osterereignis.
Jeder von uns – ja, jedem Menschen – wohnt eine starke Sehnsucht nach Befreiung und Erlösung inne.
Das spüren wir besonders, wenn in unserer gegenwärtigen Welt und vielleicht manchmal auch in unserem persönlichen Leben der Karfreitag endlos zu sein scheint. Dann kann uns der Gedanke an Osterfreude als Zumutung erscheinen, eine ferne Erinnerung, eine Zumutung in der der Zweifel nagt, der Schmerz bohrt, in der die Gefahr der Resignation und Depression zur akuten Bedrohung wird. Aufgeben? Resignieren? Sich Abfinden? Das wäre das Ende, das Absterben!
Ja, Ostern ist in gewisser Weise eine Zumutung – Ostererfahrung ist nur möglich, wenn wir uns dem Karfreitag aussetzen, mit unserem ganzen Sein, wenn wir den Schmerz aushalten, aber gerade nicht um darin zu verharren, sondern um uns neu auf das Leben auszurichten.
Das vermögen wir nur, wenn wir von Christus als dem Erlöser ausgehen, der Leid und Tod ein für alle Mal besiegt hat. Damit ist das Leid nicht verschwunden, aber es ist uns eine Hoffnung gegeben, die uns die Kraft schenkt, uns den Dunkelheiten zu stellen, die Hoffnung zu bewahren, im tiefsten Inneren zu wissen, dass es eben keine hoffnungslosen Situationen gibt. Ostern ist Gottes Versprechen auf Zukunft. Uns von Ostern bewegen lassen heißt, sich der Gegenwart des Auferstandenen Herrn in unserem Leben neu zu öffnen, dem Leben und der Freude neuen Raum zu geben und die Osterbotschaft zu den Menschen zu bringen, im Wissen, dass Christus viel mehr ist als unser winzig kleines Verstehen, viel mehr als unser winzig kleiner Horizont.
Unser Leben als Christen vollzieht sich auf dem Fundament von Ostern – auch da, wo wir uns vielleicht nicht „österlich“ fühlen. Da ist diese Hoffnung, die uns nicht im Stich lässt: der Auferstandene sucht uns, begegnet uns, vielleicht wenn wir es am wenigsten erwarten, geht mit uns und sendet uns. Öffnen wir uns dieser Begegnung, gehen wir mit Ihm und lassen wir uns von Ihm senden zu den Menschen, die unser Osterzeugnis so dringend brauchen – als Jüngerinnen Jesu, gesandt von Ihm: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch“ (Joh 20,21).
Wo wir uns öffnen für die Unfassbarkeit und Freude, die auch die Jünger in der Begegnung mit dem Auferstandenen erfüllte, da wird unser Herz überfließen, wird ein Funke überspringen und Befreiung zum Leben erfahrbar – auch, und vielleicht gerade da, wo der Kontext widrig zu sein scheint. Dann wird tatsächlich „Klagen in Tanzen verwandelt“, wie wir im Kehrvers zu den österlichen Lesungen beten: „Da hast du mein Klagen in Tanzen verwandelt, hast mir das Trauergewand ausgezogen und mich mit Freude umgürtet“ (Ps 30,12) Von Herzen wünsche ich Ihnen allen ein von tiefer Freude erfülltes Osterfest! Versuchern wir, dem Jubel in unserem Leben Raum zu geben!

In Bamberg wurden die Bauarbeiter auf der Großbaustelle der Maria-Ward-Schule vom Osterhasen besucht.
„Die Welt ein bisschen besser machen …“
Auf der großen Schulbaustelle in Bamberg arbeiten täglich über 50 Arbeiter. Aus unterschiedlichen Ländern, mit verschiedenen Sprachen und im unterstützenden Miteinander bringen sie das große Bauprojekt sichtbar voran. Ihre kurze Mittagspause verbringen die Arbeiter in den Containern, die dem Speisesaal der Schwestern direkt gegenüber stehen. Damit ist das freundliche Miteinander täglich gegeben: beim Mittagessen wird hin und her gewunken, manches Lächeln wird erwidert. Auch Generaloberin Sr. Veronica Fuhrmann CJ und Generalvikarin Sr. Estela Clara Grignola CJ haben während der Visitationstage in Bamberg in den „nachbarlichen Wink-Austausch“ mit eingestimmt. Im letzten Jahr 2024 haben wir CJ-Schwestern – um ein wenig Freude zu bereiten – dann kleine Osterhasen (vielleicht auch Nikoläuser!) an die Balkons der Container gehängt, einfach zur Überraschung. Und diese kleine Geste der Freundschaft wurde nun zu Ostern 2025 erwidert. Große „Osterhasen-Tassen“ der Baufirma Riedel – gefüllt mit kleinen Schokoladen und Riedel-Geschenken – brachte der Baufirmen-Osterhase nun in den Garten der Schwestern zur großen morgendlichen Oster-Überraschung. Macht dieses freundschaftliche Miteinander die Welt nicht ein bisschen besser???
Text und Bilder: Sr. Claudia Köberlein CJ