Maria-Ward-Realschule München ist Fairtradeschule

Erzbischöfliche Maria-Ward-Realschule in München erhält Fairtrade-Siegel

München-Nymphenburg. Jubel und donnernder Applaus braust durch die vollbesetzte Aula der Erzbischöflichen Maria-Ward-Realschule, als Hannah Rüther das Fairtrade-Siegel offiziell an die Schule verleiht. „Ihr seid echt eine besondere Schule“, strahlt die Faitrade-Mitarbeiterin beeindruckt. Das kann man wohl sagen, denn die Anforderungen auf dem Weg zur Faitrade-Schule sind gar nicht so einfach. Wohl auch deshalb gibt es in München jetzt erst drei von ihnen.

So muss nach der offiziellen Anmeldung bei Fairtrade zunächst ein Team gebildet, ein „Fairtrade-Kompass“ erstellt und fair gehandelte Produkte an der Schule verkauft und verzehrt werden. Der Faire Handel muss in mindestens zwei Klassenstufen in mehreren Fächern behandelt werden und mindestens einmal pro Schuljahr muss eine Aktion zum Thema Fairtrade stattfinden. Die Erzbischöfliche Maria-Ward-Realschule hat alle Kriterien mit Bravour bestanden und erhielt dafür am 8. Juni das begehrte Fairtrade-Siegel.

Stolz auf die erbrachte Leistung: Das Fairtrade-Team der Erzbischöflichen Maria-Ward-Realschule München-Nymphenburg mit der Urkunde. Teambetreuer Alexander Sachsenhau-ser (ganz rechts), Rektorin Gabriele Wucholt (links daneben in heller Jacke) und Fairtrade-Referentin Hannah Rüther freuen sich mit den Jugendlichen. Ganz links im Bild: Initiatorin Thea Saam. Foto: Riffert Stolz auf die erbrachte Leistung: Das Fairtrade-Team der Erzbischöflichen Maria-Ward-Realschule München-Nymphenburg mit der Urkunde. Teambetreuer Alexander Sachsenhau-ser (ganz rechts), Rektorin Gabriele Wucholt (links daneben in heller Jacke) und Fairtrade-Referentin Hannah Rüther freuen sich mit den Jugendlichen. Ganz links im Bild: Initiatorin Thea Saam. Foto: Riffert

 

Den Anstoß dafür hatte die Schülerin Thea Saam gegeben, die damals die 8. Klasse besuchte. „Thea trug an mich die Idee eines Dritte-Welt-Kiosks heran, wonach alle erzielten Überschüsse einem sozialen Zweck dienen sollten“, erinnert sich Realschulrektorin Gabriele Wucholt. Thea mobilisierte zunächst ein Team von drei Schülerinnen, die Werbung für die Idee machen mussten. Die Gruppe wurde vergrößert, so dass eine jahrgangsübergreifende AG zustande kam. Der Englisch- und Erdkundelehrer Alexander Sachsenhauser stellte sich als Koordinator zur Verfügung. Andere Lehrkräfte unterstützen die Schülerinnen ebenfalls, zum Beispiel bei den Buchhaltungsaufgaben, die mit dem Betrieb des „Eine-Welt-Kiosks“ einhergingen. Der Förderverein der Erzbischöflichen Maria-Ward-Schulen ermöglichte den Kauf des rollbaren Kiosks, mit dem die Arbeitsgruppe ihr Produktsortiment an Mann und Frau bringt.

Viele haben zum Gelingen beigetragen. „Aber ohne euch wären wir gar nichts“, betonte Thea Saam in ihrem Dankeswort an die Adresse ihrer Mitschülerinnen. „Ihr seid als Kunden am wichtigsten, damit wir gemeinsam Menschen in Ländern des Südens unterstützen können.“

Auch die Schwestern der benachbarten Niederlassung der Congregatio Jesu waren zur Auszeichnung eingeladen. Foto: Riffert

Text und Fotos: Gabriele Riffert

Stichwort Fairtrade-Schule

Schulen können sich bundesweit seit 2014 als Fairtrade-Schule zertifizieren lassen. Dazu melden sie sich über die Website www.fairtrade-schools.de an. In ganz Deutschland gibt es erst 246 Fairtrade-Schulen. In Bayern sind es 69, in München inklusive der Erzbischöflichen Maria-Ward-Realschule drei.