Rückblick auf den Kirchentag

Vom 30. April bis zum 4. Mai fand der Evangelische Kirchentag in Hannover statt. Die Congregatio Jesu war dabei mit einem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten (gemeinsam mit den Jesuiten) und dem Entscheidungs-Parcours im Programm.

 

Hier teilen die Team-Mitglieder ihre Eindrücke:

Eige    Eigentlich bin ich eine Kirchentagsvermeiderin - und so war dies mein erster Kirchentag überhaupt.

Aber ich gebe zu, dass ich es genossen habe. Den gemeinsamen Stand mit den Jesuiten habe ich als sehr stimmig empfunden, Anlass für viele Gespräche, und die Gespräche selbst waren einfach sehr echt und oft sehr persönlich. Ich glaube, ich hatte bisher die Befürchtung, dass ich mich auf einem Kirchentag nur in einer "eigenen Blase" bewege. Dadurch, dass das jetzt ein evangelischer Kirchentag war, war es so nicht. Neben den Gesprächen am Stand sind bleibende Eindrücke für mich: Die Stimmung in der Stadt Hannover und ihre Schönheit, das Feierabendmahl in der Tradition der Evangelischen Messe in der Gartenkirche mit einem Handglockenchor - und anregende Bruchstücke von Podiumsdiskussionen, die ich immer nur teilweise hörte. Sehr spannend war auch die Präsenz von überdurchschnittlich vielen "Lahmen und Kranken", Rollstuhlfahrerinnen und besonderen Menschen aller Art - wie in Jesu Umgebung. Und last but not least eine schöne Erfahrung: Unser gemeinschaftliches Miteinander vor Ort. (Sr. Britta Müller-Schauenburg CJ)

 

 

Einige Besucherinnen kamen an den Stand, weil sie Verbindung hatten zu den Schulen in der Maria Ward Tradition: als ehemalige Elternbeirätin in Fulda, als Seelsorgerin in Mainz, oder als ehemalige Schülerin aus Altötting, beispielsweise. Andere interessierten sich für die Tatsache, dass die ersten Schulen im 17. Jahrhundert auch protestantische Mädchen zum Unterricht annahmen. Die meisten unserer Gesprächspartner freuten sich über unseren Beitrag zum Kirchentagsangebot: „Die Vielfalt ist wichtig. Und dass wir gemeinsam unterwegs sind“, meinte ein junger Besucher.

(Annette Haseneder)

 

 

 

 

 

 

 

Aus Novizinnen-Perspektive war es schön zu erleben, dass unsere - die ignatianische - Spiritualität so wertvoll ist, wie viel davon wir doch schon verinnerlicht haben weitergeben können und wie hilfreich das auch für Menschen anderer Konfessionen ist. Sie kann eine Brücke sein zwischen den verschiedenen Weisen, den Glauben und in der Welt zu leben.

Das zeigte sich sowohl im Entscheidungsparcours als auch an den Gesprächen auf der Messe. Im Entscheidungsparcours herrschte trotz gewisser Platzprobleme die vermutlich gesammeltste Atmosphäre, die dieser Turnraum je erlebt hat, während auf der Messe buntes Treiben war. Es war auch sehr interessant, das große Spektrum an Reaktionen auf "die Jesuiten" ("was macht ihr denn auf einer evangelischen Veranstaltung?!"), uns als Schwestern in dieser Spiritualität ("wusste ich ja gar nicht, dass es da auch Frauen gibt!!"), speziell als junge Schwestern zu erleben und zwischen sehr vielen positiven Reaktionen auch das ein oder andere Vorurteil zu zerlegen. Gerade die Zitate von Ignatius und Mary Ward fanden erstaunlich viel Anklang, vor allem gemessen daran, dass sie ja eigentlich als Gegner*innen der Reformation gelten.

Und es war einfach sehr nett, dort in Hannover mit Schwestern aus ganz verschiedenen Orten Gemeinschaft auf Zeit zu leben. :)

(Sr. Salome Fränzle und Sr. Margaréta Khuriová)

 

 

 

 Drei Dinge sind es, die mir vom Kirchentag in Hannover besonders in Erinnerung bleiben:

·         Der häufigste Satz, den ich an unserem Stand auf der Messe gehört habe: „Ich wusste gar nicht, dass es weibliche Jesuiten gibt!“ Es hat sich also wirklich gelohnt, dort zu sein!

·         Die Intensität, mit der sich ca. 250 Menschen auf den Entscheidungs-Parcours eingelassen haben: in einem ziemlich suboptimalen Setting und eigentlich meistens zu vielen Menschen gleichzeitig im Parcours war den ganzen Tag lang Stille im Raum. Viele haben beim Abschied von Schlüsselmomenten oder wichtigen Erkenntnissen erzählt, mit manchen entstanden tiefe Begleitgespräche.

·         Eine wunderbare mitschwesterliche Gemeinschaft im gemeinsamen Tun, Essen, Beten, Gottesdienst, Austausch und Lachen.

(Sr. Magdalena Winghofer CJ)

 

 

 

Drei Tage in einer riesigen Messehalle im künstlichen Licht und unzähligen Gesprächen mit immer neuen Menschen und Gesichtern können ganz schön erschöpfend sein – und trotzdem war ich nach diesen Tagen auf dem Kirchentag nicht nur erschöpft, sondern auch belebt: Von vielen, teilweisen sehr intensiven Gesprächen mit Besuchern, von der Gemeinschaft in der Kommunität und am Stand und von den vielen besonderen Eindrücken, die ich auf dem Kirchentag Hannover gewonnen habe.

(Christina Waechter)