Über den Wert von Gemeinschaft: Zum 23. Januar

Viele Menschen haben aktuell den Eindruck, dass Solidarität und Respekt immer weniger verbreitet sind. Individualität an sich ist nichts Schlechtes und Selbstliebe ist tatsächlich gottgewollt.

Doch stellen wir unsere eigenen Interessen immer mit Macht über die von anderen, ist Vorsicht geboten. Immer nur die eigenen Bedürfnisse zu sehen und zu befriedigen macht auf Dauer nicht unr unglücklich, sondern kann auch Leid weit über die eigene Person hinaus verursachen.

Schon Mary Ward war sich dieser Herausforderungen bewusst und so sind uns diese Sätze von ihr überliefert, die uns auch heute noch Kompass und Richtschnur sein können:

Wer in dieser Gemeinschaft viel Erfreuliches zur Ehre Gottes und zum Heil der Nächsten hervorbringen will, muss den allgemeinen Nutzen dem eigenen vorziehen. –

Wir sollen uns eher für das größere Gut als für das kleinere entscheiden, und das Wohlergehen der ganzen Gemeinschaft muss vor unserem eigenen kommen.

Zum Beginn der Mary-Ward-Woche betrachtet Sr. Ursula Dirmeier CJ diese beiden Empfehlungen Mary Wards und zeigt uns, wie sie uns auch und gerade heute dabei helfen können, gute Entscheidungen für uns, unser Umfeld und die Gesellschaft zu treffen.

Impuls von Sr. Ursula lesen

Hintergrund:

Am 23. Januar 1585 wurde in Mulwith, England, ein kleines Mädchen geboren: Mary Ward. Sie wuchs in einer Zeit der Katholikenverfolgung in einer katholischen Familie auf, Klöster gab es damals auf der Insel keine mehr.

Doch Mary Ward erkannte auf einem längeren Suchweg, was Gottes Plan für sie war: Einen Frauenorden nach dem Vorbild der Jesuiten zu gründen. Im frühen 17. Jahrhundert ein unerhörter Plan. Mary Ward ließ sich nicht davon abbringen, Gottes Willen zu erfüllen. Die Congregatio Jesu - ihr "Institut" - zeigt, dass es ihr gelungen ist, neue Wege für Frauen in der Nachfolge Jesu zu eröffnen.

In Erinnerung an diese große Frau gedenken Menschen weltweit an jedem 23. eines Monats Mary Ward. Sie meditieren ihre Worte, prüfen, wie sie den Auftrag, sich den Ärmsten und der Bildung insbesondere von Findern, Jugendlichen und Frauen zu widmen und als Seelsorgerinnen für die Menschen da zu sein, heute leben und zur größeren Ehre Gottes beitragen können. Im Januar feiert die weltweite Mary-Ward-Familie zudem die Mary-Ward-Woche - vom Geburtstag unserer Ordensgründerin am 23. Januar (1585) bis zu ihrem Todestag am 30. Januar (1645).

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