"Umschmieden": Impuls zum ersten Advent

In der Zeit des Advents liebe ich besonders die Texte, die aus dem Buch Jesaja vorgelesen werden. Am ersten Adventssonntag ist es Jes 2, 1-5. Es geht um Wege, um Licht und das Umschmieden von Schwertern zu Pflugscharen.

Ein "Wort", das Jesaja "geschaut" hat. Er sieht den Berg des Herrn, zu dem alle Nationen hinziehen. Wie wenn vom Tempel, von Gott her, eine Anziehungskraft ausgeht.

Der Berg und der Tempel sind weithin sichtbar, anziehend und einladend. "Kommt, wir ziehen hinauf…" Und was suchen die Menschen? "Er zeige uns die WEGE ..."

Ein Text mit "viel BeWEGung"

  • Zum Berg strömen, sich auf den Weg machen, hinauf ziehen …
  • Und die Bitte: zeige uns deine Wege …
  • Und die Entscheidung: auf seinen Pfaden wollen wir gehen …
  • Wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.

Dieses "Wort Gottes", diese "Weisung", hat Wirkung, beWEGt etwas in den Menschen:

Diejenigen, die etwas erkannt haben, tun es von sich aus: sie schmieden Pflugscharen aus ihren Schwertern. Es ist nicht Gott, der die Waffen vernichtet. Es sind die Menschen, die dann damit beginnen, Schwerter und Lanzen umzuschmieden. Der Mensch, der sich von Gott verändern lässt und neue Wege geht.

Die Pflugscharen und die Winzermesser: die Pflugscharen, um den Ackerboden gut vorzubereiten für das Säen, die Sicheln oder Winzermesser für die Ernte. Von der Saat bis zur Ernte.

Statue vor den Vereinten Nationen in New York
© Neptuul, cc-Lizenz siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Schwerter_zu_Pflugscharen_-_Jewgeni_Wutschetitsch_-_Geschenk_der_Sowjetunion_an_die_UNO_-_1959.jpg

Ein Mann, der ein Schwert zu einem Pflug schmiedet: diese Bronze-Skulptur steht in New York im Garten des UNO-Hauptgebäudes. Vom russischen Bildhauer Jevgeni Vuchetich geschaffen, Geschenk der Sowjetunion an die UNO (1959).

"Unsere Wege gehen im Licht des Herrn"

Wir können uns der BeWEGung dieses Textes anschließen:

  • In den Tagen des Advents in die Stille, in die Nähe Gottes kommen …
  • Mein Leben oder meine Themen, meine Fragen, mein Suchen … hinbringen zu Gott, in sein Licht halten …
  • Zeit geben, dass sich auch in uns etwas verwandeln und verändern kann …

 Sr. Christa Huber CJ

 

Lesung aus dem Buch Jesaja (Jes 2, 1-5)

Das Wort, das Jesája, der Sohn des Amoz,
über Juda und Jerusalem geschaut hat.

Am Ende der Tage wird es geschehen:
Der Berg des Hauses des Herrn
steht fest gegründet als höchster der Berge;
er überragt alle Hügel.
Zu ihm strömen alle Nationen.

Viele Völker gehen und sagen:
Auf, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn
und zum Haus des Gottes Jakobs.
Er unterweise uns in seinen Wegen,
auf seinen Pfaden wollen wir gehen.
Denn vom Zion zieht Weisung aus
und das Wort des Herrn von Jerusalem.

Er wird Recht schaffen zwischen den Nationen
und viele Völker zurechtweisen.
Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden
und ihre Lanzen zu Winzermessern.
Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation,
und sie erlernen nicht mehr den Krieg.

Haus Jakob, auf,
wir wollen gehen im Licht des Herrn.