Abschied nach 14 Jahren

Kinder immer neu motiviert: Sr. Christina Lauber CJ verabschiedet sich von der Martinusschule

Mainz. Sr. Christina Lauber CJ wurde vor kurzem von der Schulgemeinschaft der Grundschule Martinusschule Oberstadt, Mainz, einer staatlich anerkannten Ersatz- und Schwerpunktschule in Trägerschaft des Bistums Mainz, nach fast 14 Jahren Tätigkeit in der Nachmittagsbetreuung, verabschiedet. Zu Beginn ihrer Tätigkeit übernahm Sr. Christina in der Nachmittagsbetreuung der Martinusschule Oberstadt eine Hausaufgabengruppe und die Betreuung einer Essensgruppe. Zu diesem Zeitpunkt  wurden rund 120 Kinder täglich betreut. Zum Schuljahr 2007/08 wurde Sr. Christina vom Schuldezernat des Bistums mit der Leitung der Nachmittagsbetreuung beauftragt, die sie umsichtig und gewissenhaft handhabte.

Neben all den organisatorischen Aufgaben und Notwendigkeiten war es Sr. Christinas Hauptanliegen, die ihr anvertrauten Schüler ganz bewusst und überzeugt im Sinne des Leitwortes der Schule „Das Kind in der Mitte“ zu begleiten. Ihr Bemühen galt dem Kind in seiner Ganzheit, ihm zu helfen, persönliche Probleme zu bewältigen, Wege zu finden und zu gehen. Vielfach hatte sie es mit Scheidungskindern, Kindern todkranker Eltern, Halbwaisen, Adoptivkindern, Kindern mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen zu tun, zu denen sie schnell Zugang fand, weil sie sich in deren Situation gut einfühlen konnte.

Anerkannte Ratgeberin

Da im Laufe der Zeit der Bedarf an Betreuungsplätzen stetig zunahm, galt es, realisierbare Lösungsmöglichkeiten zu finden, mit denen auch der Schulträger einverstanden war. In Zusammenarbeit mit der Schulleitung, mit viel Engagement und Ideen konnte Sr. Christina die Betreuungsgruppen erweitern, durch vermehrte AG-Angebote die Schüler immer wieder neu motivieren und durch ihren zielgerichteten konsequenten Erziehungsstil die Kinder zu selbständiger Arbeitsweise anleiten. Zusammen mit den Kindern gestaltete sie abwechslungsreich auch den Innen- und Außenbereich der Betreuungsräume, so dass sich alle wohlfühlten. Es entwickelte sich eine verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Mainzer Martinusschulen, die zur Entstehung einer zweiwöchigen Sommerferien-Betreuung und deren Leitung durch Sr. Christina führte.

Die Elisabeth-von-Thüringen-Schule, katholische Fachschule für Sozialwesen, Bildungsgang für Erzieherinnen, vermittelte Jahrespraktikanten im Anerkennungsjahr, die von Sr. Christina ebenso betreut wurden wie unzählige Praktikanten im Sozial-, Berufs- oder  Schnupperpraktikum. Auf Schulleiter- und Schuldezernatsebene waren  Sr. Christinas Erfahrung und Rat ebenso gefragt wie bei Eltern und Kollegen.

Als sich allmählich abzeichnete, dass die Räumlichkeiten der Nachmittagsbetreuung dem Bedarf an Plätzen nicht mehr Genüge leisten konnten (es waren mittlerweile mehr als 170 Kinder zu versorgen), diskutierten und kämpften Sr. Christina und die Schulleitung mit dem Schuldezernat um eine bauliche Erweiterung. Als die Zusage zum Anbau endlich kam mit der Auflage an die Schule, den Betrag von 50.000 Euro selbst aufzubringen, bastelte und werkte Sr. Christina verstärkt zusammen mit ihren Schülern für selbstorganisierte Basare. So erwirtschaftete sie ein Fünftel des geforderten Beitrags.Im Oktober 2014 wurde der Erweiterungsbau durch Generalvikar Giebelmann eingeweiht. Während ihrer Zeit in der Martinusschule Oberstadt  hat Sr. M. Christina wesentlich den Geist der Schule mitgeprägt.

Text und Fotos: Renate Seyfert