Congregatio Jesu verlässt Simbach

Großer Einschnitt für die Ordensgemeinschaft

© Thomas Ledl, cc-Lizenz: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Simbach_Institut_Marienh%C3%B6he_3.JPG

Die Congregatio Jesu wird ihre Niederlassung in Simbach im September 2024 schließen und sich aus der Stadt zurückziehen. "Wir sind sehr traurig, dass wir keine andere Möglichkeit hatten, als diesen Schritt zu gehen", sagt Sr. Cosima Kiesner CJ, Provinzoberin der Mitteleuropäischen Provinz der Ordensgemeinschaft, zu der die Simbacher Schwestern gehören. "Dass wir uns von der Marienhöhe trennen müssen, ist ein großer Einschnitt für uns alle."

Der Grund für die Entscheidung liegt in den Brandschutzvorgaben. Die Brandschutzverordnung lässt eine weitere Nutzung als Pflegeeinrichtung und Ordenshaus nicht zu. Eine Sanierung hätte nicht nur Millionen gekostet sondern hätte – und das wog für die Entscheidungsträgerinnen noch schwerer – während des laufenden Betriebs durchgeführt werden müssen. "Über mehrere Jahre hinweg in einer mit viel Lärm, Dreck und Unruhe verbundenen Baustelle wohnen zu müssen, wollten und konnten wir unseren ältesten Mitschwestern nicht zumuten", so die Provinzoberin.

Die Entscheidung haben sich Sr. Cosima und ihr Leitungsteam, der so genannte Provinzrat, nicht leicht gemacht. "Wir haben zahlreiche Optionen abgewogen und lange nach Alternativen gesucht", sagt Sr. Cosima. Das Pflegeheim auf der Marienhöhe wurde schließlich ab 1996 um einen Neubau erweitert, um den alten Schwestern, die ihr Leben in den Dienst Gottes und der Menschen gestellt haben, ein gutes Zuhause und die nötige Pflege zu ermöglichen.

Blick in den Park

Aktuell leben 30 Schwestern in Simbach. Sie werden in den kommenden 16 Monaten in andere Niederlassungen umziehen. "Uns als Provinzleitung ist es wichtig, dass die Schwestern mitentscheiden können, wohin sie umziehen und ihnen einen guten Übergang und ein gutes Einleben zu ermöglichen." Auch für die Mitarbeitenden will die Provinzleitung gute Lösungen für den Übergang zu neuen Stellen ermöglichen. Erst danach wolle man sich um die Zukunft der Gebäude sorgen. "Uns sind die Menschen am wichtigsten – unsere Mitschwestern und unsere Angestellten. Diese stehen in der aktuellen Situation für uns im Mittelpunkt", sagt Sr. Cosima.

 

Hintergrund:

Historische Aufnahme des Instituts Marienhöhe auf einer Postkarte (in Teilen erhalten)

Die Mitteleuropäische Provinz der Congregatio Jesu erstreckt sich von Hannover bis Meran und von Frankfurt bis Budapest. Zu ihr gehören alle Ordenshäuser in Deutschland, Österreich, Südtirol und Ungarn. Das Simbacher "Institut Marienhöhe" wurde 1909 als Schule mit Pensionat und einem angegliederten Konvent – dem Ordenshaus – gegründet. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Schwestern an der Mädchen-Volksschule und im Simbacher Kindergarten tätig. 1907 erwarb der Orden das Grundstück auf der Marienhöhe. Nach und nach entstanden dort verschiedene Schulzweige. Die Frauenfachschule wurde 1972 geschlossen, 1987 das Gymnasium, 1989 auch die Realschule. 2008 schließlich wurde die Berufsfachschule aufgegeben. In den belebtesten Schul-Zeiten wurden bis zu 600 Schülerinnen unterrichtet.

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Pressekontakt:

Esther Finis, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, e.finis@congregatiojesu.de, Telefon: 0172 2922176