Einsatz gegen Genitalverstümmelung

Der 6. Februar ist der "Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung". Der Gedenktag will auf das Schicksal betroffener und gefährdeter Frauen und Mädchen aufmerksam machen. Das ist nach wie vor dringend notwendig, denn nach aktuellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge betrifft weibliche Genitalverstümmelung – mit dem englischen Begriff auch "Female Genital Mutilation" (FGM) genannt – über 200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit.

Maria-Ward-Frauen setzen sich aktiv gegen diese Praxis ein. So ist zum Beispiel Sr. Ephigena Garachi von unserem Schwester-Orden IBVM eine der bekanntesten Aktivistinnen gegen die weibliche Genitalverstümelung. Gemeinsam mit einem Team aus Frauen und Männern hat die engagierte Loreto-Schwester ein mehrstufiges Präventionsprojekt entwickelt. Die Verantwortlichen bilden Multiplikator:innen aus, die in Schulen und in den Dörfern über weibliche Genitalverstümmelung aufklären. Zusätzlich hat Sr. Ephigenia auch einen alternativen Ritus entwickelt, der die Tradition der Initiation aufgreift, aber auf die Genitalverstümmelung verzichtet und statt dessen christliche Elemente einbindet.

Mary-Ward-Schwestern weltweit unterstützen diese wichtige Arbeit.

Hintergrund:

Bei der weiblichen Genitalverstümmelung handelt es sich um einen schwerwiegenden Eingriff in die körperliche Unversehrtheit von Mädchen und Frauen, denen die äußeren Genitalien aus nichtmedizinischen Gründen teilweise oder vollständig entfernt werden. Dies geschieht mit Rasiermessern, Scheren, Glasscherben oder auch Fingernägeln und nicht selten unter unhygienischen Bedingungen und ohne Betäubung. Häufig sind die Mädchen im Alter zwischen vier und 14 Jahren. Etwa ein Zehntel der Betroffenen überleben den Eingriff nicht. Die physischen und psychischen Schäden der Übrigen sind oft tiefgreifend und langfristig. Oft treten Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr auf und Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt sind nicht selten.

Auch in Deutschland leben aktuellen Schätzungen der Frauenrechtsorganisation "Terre des Femmes" mehr als 100.000 Mädchen und Frauen, die von der gewaltvollen Verstümmelung betroffen sind.

(Informationen von SOLWODI, weitere Informationen: www.solwodi.de)

Zusatzhinweis: Unter www.ibvmeasternafrica.co.ke berichten die Schwestern in Kenia über ihre Arbeit und geben Einblicke in ihren täglichen Einsatz für Mädchen und Frauen. (in englischer Sprache)