"Ja, ich bin bereit!“ Feier der Aufnahme ins Postulat

Freude, Dankbarkeit und strahlende Gesichter prägten diesen Tag: Mit klarer Stimme erklärte Lea ihren Entschluss, das Leben in der CJ näher kennenzulernen und ihre Berufung zu prüfen und prüfen zu lassen – und mit ebensolcher Klarheit sprach Sr. Elisabeth Kampe CJ als Stellvertreterin der Provinzoberin die Zulassung zum Postulat aus.

Zur Feier dieses freudigen Ereignisses hatten sich am 14. Oktober 2023 in Altötting nicht nur die Schwestern der dortigen Kommunität versammelt; auch einige Mitschwestern aus anderen Orten waren angereist. Die bunte Verschiedenheit in den (Lebens-)Erfahrungen der Anwesenden hob Sr. Elisabeth Freund CJ, Hausoberin und Postulatsleiterin, in ihrer Begrüßung hervor.

In ihrer Ansprache legte sie die Lesung von der Berufung des jungen Samuel (1 Sam 3) aus im Blick auf den vor der 26-jährigen Lea liegenden Postulats-Weg, den sie größtenteils in der Gemeinschaft von Altötting mit ihren betagten Schwestern gestalten wird. Begleiten wird sie dabei auch das sogenannte "Examen Generale", der erste Teil der Konstitutionen der CJ, das Sr. Elisabeth Kampe CJ Lea im Rahmen der Feier überreichte. 

Lea studierte Umwelt-Ingenieurswesen und arbeitet derzeit im Bundestag. Vor rund drei Jahren kam sie erstmals in Kontakt mit der CJ im Rahmen des Veranstaltungsformats "Orden – und ich?" für junge Frauen, die über Ordensleben nachdenken. In der Begegnung mit verschiedenen Schwestern, im Mitleben in mehreren Kommunitäten und in ausführlichen Gesprächen lernte sie Spiritualität und Lebensweise der CJ kennen und entschied sich schließlich zur Bitte um Aufnahme.

Das Postulat als erste Stufe der Eingliederung dient dem weiteren gegenseitigen Kennenlernen. Bis Sommer 2024 wird Lea regelmäßig in der Kommunität Altötting mitleben, begleitet von ihrer Postulatsleiterin das Examen Generale studieren, sich in Leben und Werk Mary Wards vertiefen und ihre Berufungsentscheidung in Ignatianischen Exerzitien Gott anvertrauen. Der Liedvers "Lasst uns dem Leben trauen, weil Gott es mit uns lebt", der auf ein Zitat Alfred Delps zurückgeht, wird sie in den nächsten Wochen und Monaten begleiten.

Die Freude der Postulantin über den Beginn dieses Weges teilten die versammelten Schwestern und ließen es Lea in einer herzlichen Gratulationsrunde spüren. Mit großer Liebe und Einsatz gestalteten sie einen fröhlichen Tag, der viel Raum für Zusammensein und gemeinsames Feiern bot. Die zahlreichen guten Wünsche, die Lea mit auf den Weg gegeben wurden, bündeln sich im Lied am Ende der Aufnahmefeier: "Geh unter der Gnade, geh mit Gottes Segen!"

Text und Fotos: Sr. Magdalena Winghofer CJ

Hintergrund:

Ordensschwester wird man nicht auf einen Schlag. Im Rahmen der Ordensausbildung gibt es vielmehr ein Hineinwachsen in unsere Lebensform und unsere Gemeinschaft.

Vor der eigentlichen Ordens-Ausbildung liegt das gegenseitige Kennenlernen. Verfestigt sich das Interesse, folgt eine intensivere Zeit der vertieften Auseinandersetzung mit der eigenen Berufung und des vertraut Werdens mit dem Leben und Wesen der Congregatio Jesu - das Postulat.

Die Interessentin wird mit der Aufnahme ins Postulat ganz offiziell zur Postulantin. Nach und nach löst sie sich aus ihrem bisherigen Tätigkeits- und Lebensumfeld und beginnt, mit den Schwestern zusammen zu leben.

Bis zur Aufnahme in das Noviziat, das in der Regel ein Jahr später beginnt, können unsere Postulatinnen Erfahrungen sammeln, die ihnen bei ihrer Entscheidung helfen, ob sie sich ernsthaft auf die Lebensform der Congregatio Jesu einlassen möchten. Auch der Gemeinschaft dient diese Zeit, die Postulantin kennenzulernen, um ihrerseits zu klären, ob sie für unsere Lebensform geeignet ist.

Postulatsleiterin ist Sr. Elisabeth Freund CJ. Sie ist Oberin der Kommunität in Altötting, weshalb die Feier in den schönen Räumen der Schwestern in dem bekannten Wallfahrtsort stattfand.

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