Insektenhotels von einer Künstlerin

Wie gerne hören wir das Summen von Bienen und Hummeln, beobachten Schmetterlinge oder freuen uns, wenn Ohrenkneifer sich an Blattläusen gütlich tun. Doch Insekten sind zu gefährdeten Spezies geworden.  Insektenhotels sind eine gute Möglichkeit, die kleinen Nützlinge in unsere Gärten zu locken - um uns dann an ihnen zu erfreuen.

Im Garten unserer Kommunität in Neuburg an der Donau stehen mitten zwischen den verschiedenen Pflanzen und Bäumen einige ganz besondere Insektenhotels.

Sie sind kleine Kunstwerke und stammen aus den Händen von Sr. Moderata Kögl. Sie hat zwar nie Kunst studiert und keine Akademie besucht, ist aber trotzdem eine begabte Kunsthandwerkerin. Lange Jahre hat sie in der Schule Werkunterricht gegeben und bis heute ist sie gerne kreativ tätig - am liebsten mit Aquarellfarben und mit Ton.

Kein gewöhnliches Insektenhotel - trotzdem beliebt bei den kleinen Nützlingen im Neuburger Garten.

"Ton in den Händen zu haben ist ein wunderbares Gefühl", berichtet sie. Doch nicht nur das Material und seine Handhabung sprechen sie an. "Da ich vor allem biblische Figuren oder aktuelle Szenen darstellen möchte, ist diese Arbeit für mich auch sehr meditativ."

Inspiriert wird Sr. Moderata oft von Mitschwestern, Freunden und Bekannten. "Ich greife eine Idee, einen Gedanken auf, und daraus entsteht etwas", erklärt sie ihr Vorgehen. So war es auch mit den Insektenhotels.

"Vor einem Jahr habe ich eine Ton-Kugel geformt und sie in die Blumen gesteckt – der Garten in unserem Neuburger Haus hat mich dazu angeregt. Nach einiger Zeit wohnten Insekten in dieser Kugel. Offensichtlich haben sie sich dort wohl gefühlt. Da kam ich auf die Idee der Insektenhotels."

© alle Fotos: Sr. Monika Glockann CJ

Nach und nach entstanden verschiedene "Charakterköpfe", jeder ganz individuell gestaltet, so dass sie nicht nur den Insekten, sondern auch den Betrachter:innen im Garten Freude machen. Schwestern und Besucher:innen sowie Gäste des Exerzitienhauses freuen sich über die fröhlichen Ton-Gesellen, die gleichzeitig zum Naturschutz beitragen. Das Besondere: Die Idee ist auch für andere Interessierte leicht nachzuahmen, selbst wenn man keinen eigenen Brennofen hat, wie auch die Schwestern in Neuburg. In der Stadt gibt es eine Töpferei, die die Kunstwerke aus dem Haus der Begegnung mit in ihren Ofen schiebt.

Auch in Bad Reichenhall, wo Sr. Moderata eine kunstvolle Krippe mit biblischen Figuren aus altem und neuem Testament geschaffen hat, fand sich eine solche Lösung.

Sr. Moderatas Tipp für alle Heimwerker:innen, die sich selbst einmal an individuellen Tonfiguren für den Garten versuchen möchten: "Die Wände der Tonfiguren müssen relativ dünn sein, weil sie sonst beim Brennen springen."