Abschied aus Pfarrkirchen

Die Verbindungen werden nicht abreißen

Am 5. Mai 2019 findet die offizielle Abschiedsfeier statt, am 13. Mai 2019 schließlich verlassen die letzten Schwestern der Congregatio Jesu Pfarrkirchen. Zum Abschied ehrt die Gemeinde die Schwestern und ihre Gemeinschaft – zur Freude beider Seiten.

160 Jahre lang lebten und wirkten Schwestern der Congregatio Jesu in Pfarrkirchen. Von Altötting aus waren sie in die niederbayerische Stadt gekommen. An der damals gerade neu gebauten Mädchenvolksschule waren sie als Lehrerinnen willkommen. Schnell wurden sie in der Stadt heimisch und sind dort noch heute sehr geschätzt.
Das wurde zum Abschied nun noch einmal besonders deutlich. Bürgermeister Wolfgang Beißmann hatte die Pfarrkirchener Schwestern sowie Sr. M. Sabine Adam CJ, Provinzialoberin der Mitteleuropäischen Provinz der CJ und Provinzassistentin Sr. Gertrud Zenk CJ zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen. Feierlich trugen sich die Schwestern dabei ins goldene Buch der Stadt ein.

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„Viele Menschen in Pfarrkirchen erinnern sich sehr gerne an die Schwestern, die ihre Grundschulzeit geprägt haben oder die sie als Erzieherinnen im Kindergarten kennenlernten“, erklärt Sr. Sabine Adam CJ. Auch die fünf Schwestern, die nun nach Simbach, Altötting und Passau umziehen, haben sich in der Gemeinde sehr wohlgefühlt. „Die Menschen hier sind sehr aufgeschlossen und waren immer freundlich“, haben die Schwestern der Lokalzeitung erzählt.

Auch nach dem Auszug aus der Ringstraße werden die Beziehungen zwischen der Congregatio Jesu und Pfarrkirchen nicht abbrechen: Zum einen sind da die persönlichen Beziehungen und Kontakte der Schwestern, die viele Kranke und Senioren besucht haben, Bibelstunden und Exerzitien im Alltag anboten und auch sonst in der Pfarrgemeinde sehr aktiv waren. Zum anderen wird es die Kindertagesstätte Maria Ward weiterhin geben, die dafür sorgt, dass die Spiritualität der Congregatio Jesu und ihr Einsatz für Kinder, Jugendliche und Frauen im Ort erhalten bleiben.

Mit einem feierlichen Gottesdienst am Sonntag, 5. Mai 2019, um 19 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Simon und Judas Thaddäus, nehmen die Pfarrkirchener Abschied von den Maria-Ward-Schwestern.

Hintergrund:

Am 12. Oktober 1859 wurde die Leitung der Mädchenvolksschule an die „Englischen Fräulein“ – so wurden die Schwestern der Congregatio Jesu damals genannt – übergeben. Das Wohnhaus der Schwestern lag damals direkt neben der Schule. Nur ein gutes Jahr später, im Januar 1861, kam ein Kindergarten hinzu, der damals offiziell „Kleinkinderbewahranstalt“ hieß und heute Kindertagesstätte Maria Ward.

Ab 1890 sorgten die Schwestern zusätzlich für die Betreuung von Waisenkindern und von 1921 bis 1932 übertrug man ihnen auch die Leitung einer Mädchenmittelschule.