Mary Ward in Australien: Bewegende Begegnungen in "Down under"

Es ist schon weit weg und ganz anders: Australien dieses wunderschöne Land. Von Ozeanen umgeben, mit Busch- und Wüstenregionen, Regenwäldern und riesigen Salzseen, Sand- und Steilküsten - Heimat der Koalas, Kängurus, Emus und Kookaburras…

Bewohnt von den Ureinwohnern seit 65.000 Jahren, „entdeckt“ von den Engländern im 18. Jahrhundert, hat sich die Zeit des Kolonialismus für die Uraustralier als verheerend erwiesen. Tausende fielen Kriegen und tödlichen Zivilisationskrankheiten zum Opfer. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind die Australier um Rehabilitierung der Ureinwohner und um Aussöhnung bemüht. Dadurch lernen sie das reiche kulturelle Erbe der Aborigines immer mehr schätzen. Der Ayers Rock oder Uluru, in der Sprache der Ureinwohner, ist ihr heiliger Berg in der Mitte Australiens. Heute ist dort ein Tourismuszentrum, in dem die Ureinwohner in Gastfreundschaft und Tourismus geschult werden, aber auch ihre Kultur in und mit der Schöpfung vorstellen und weitergeben. Wir modernen, technisierten Menschen können viel von ihnen lernen! Sightseeing war aber nur ein kleiner Teil meiner Reise, die meine Freundin, Sr. Sandra Perrett IBVM, organisiert hatte.

Australische Schwestern, Lehrer und Schülerinnen des IBVMs (Institute of the Blessed Virgin Mary, des meist englischsprachigen Zweigs der Maria-Ward-Familie – auch Loreto Schwestern genannt) kommen immer wieder nach Europa, um dort in den Spuren Mary Wards zu gehen und um vom Gemalten Leben in Augsburg inspiriert zu werden. In den vergangenen 25 Jahren habe ich viele Gruppen und Einzelne begleitet. Daraus sind weltweite Verbindungen und Freundschaften entstanden. Nun war ich sozusagen zum "Gegenbesuch" nach Australien eingeladen. Ich hatte Vorträge zu verschiedenen Aspekten des Gemalten Lebens („Ohne Risiko kein Wachstum im Leben“, „fürchte nur, zu viel Furcht zu haben“, „Mary Wards Reifungsprozesse“) vor Schulleitern, Schwestern, ehemaligen Schülerinnen und Loreto-Freundeskreisen in Sydney, Ballarat, Melbourne und Brisbane.

Je einen Tag verbrachte ich an den Schulen Sydney-Normanhurst und Brisbane-Cooparoo. In Normanhurst habe ich der Schulgemeinschaft vom „Pilgern in den Spuren Mary Wards von Lüttich nach Rom“ erzählt (mit Schwestern und Freunden sind wir diesen Weg im Laufe von sechs Jahren gegangen); in Cooparoo habe ich mit den Schulklassen auf Mary Ward geschaut, als sie im gleichen Alter wie die Schülerinnen war. 

Eine tiefe Liebe zu Mary Ward ist bei den Schwestern, Lehrern und Schülern spürbar, die mich immer wieder dankbar berührt und bereichert hat. Ich selbst habe viel über Gonzaga Barry, die Gründerin die Gründerin des australischen IBVMs, gelernt - eine wahrhafte Nachfolgerin Mary Wards!                             

 

Text und Fotos: Sr. Monika Glockann CJ