Abschied von Osterhofen-Damenstift

Osterhofen. Am Freitag, den 15. Mai, wurden in Osterhofen-Damenstift die Schwestern der bisherigen Kommunität verabschiedet. 157 Jahre lang hatten die Schwestern in ganz verschiedenen Schulformen gewirkt. 70 Schwestern lebten dort zu Spitzenzeiten. Die letzten acht von ihnen werden in der Woche nach Pfingsten umziehen.

Die Verabschiedung war eine bewegende, herzliche Feier, zu der viele Schwestern sowie Vertreter der Stadt, des Landkreises, der Schulaufsicht und der Kirche gekommen waren. Lehrerin Birgitt Schneider und ihre Schülerinnen hatten ein langes Stoffstück mit Erinnerungsstücken aus 157 Jahren Geschichte der Schwestern vor Ort am Boden der Asam-Basilika ausgebreitet. Domprobst Michael Bär war der Hauptzelebrant des Gottesdienstes (siehe Foto oben), der von den Schülerinnen und Lehrern der Realschule sehr persönlich gestaltet wurde.

Es schmerze, so Domprobst Bär in seiner Predigt, dass die Schwestern nun gingen. „Aber wir verfallen nicht in Trauer, sondern beachten, was die Schwestern alles geleistet haben und was davon in der Welt bleibt.“ Die Chorklasse der Realschule begleitete den Gottesdienst; zahlreiche Schülerinnen musizierten beim Festakt.

Im Festakt wurde, in teilweise sehr persönlichen Anekdoten der Schwestern gedacht, die über eineinhalb Jahrhunderte lang die regionale Bildungslandschaft mitgestaltet hatten. Schulleiter Alfons Bauer dankte den Schwestern für ihren Dienst. Die Oberin der Mitteleuropäischen Provinz, Sr. Sabine Adam CJ, betonte, dass durch „die Wachheit der hiertätigen Menschen für die jeweiligen Notwendigkeiten“ das Damenstift im Verlauf der Zeit bereits sehr unterschiedlich genutzt worden sei: Neben verschiedenen Schultypen sei es unter anderem Flüchtlingslager und Lazarett gewesen. Da die Schule bestehen bleibe und es bereits Ideen für das Areal gebe, werde das Haus auch künftig den Menschen dienen.

Auch der Ministerialbeauftragte für Realschulen in Niederbayern, Bernhard Aschenbrenner, Landrat Christian Bernreiter und Bürgermeisterin Liane Sedlmeier dankten den Schwestern für ihr Wirken. Schließlich skizzierte der Direktor des Passauer Diözesanarchivs, Herbert W. Wurster das Wirken der Schwestern im Bistum Passau. Zehntausende von Mädchen hätten großen Nutzen daraus gezogen. Schülersprecherin Lea Renner, Lehrkräfte, Mitglieder des Elternbeirats und des Freundeskreises der Schule verabschiedeten die Schwestern mit Geschenken.

Die Realschule wird derzeit von 348 Mädchen besucht, die von 30 weltlichen Lehrkräften unterrichtet werden. Die letzte Schwester, die noch selbst unterrichtet hatte, war 2011 in den Ruhestand gegangen.
Text: sad/rif/pnp/oa. Fotos: Schiller/Passauer Neue Presse