Ein Fest der Vielfalt und Verbundenheit

Am späten Nachmittag des 14. November kamen die Gefährtinnen im „Diako“ in Augsburg an, bezogen die ansprechenden Zimmer und versammelten sich nach einem gemütlichen Abendessen zur Einstimmung im großen Saal. Die Dynamik des Abends wollte es, dass das vorgesehene Programm in manchen Punkten überholt wurde und so wurden noch an Ort und Stelle Esther Finis und Martina Kerscher als Sprecherinnen für die kommenden drei Jahre gewählt. Nach einem geistlichen Impuls und einem Hinspüren und Wahrnehmen der Verbindung untereinander klang der Abend mit gemütlichem Beisammensein und vielen Gesprächen aus.

Der Samstag startete mit der Betrachtung eines Arbeitsstands des ersten Kapitels von „Band 2“ der Konstitutionen, den Schwester Ursula Dirmeier frisch aus Loyola mitgebracht hatte. Im persönlichen Gebet, in Kleingruppen und in der großen Runde konnten die Gefährtinnen Worte und Themenschwerpunkte finden, die auch in ihren je eigenen Lebensrealitäten und Glaubenswegen eine große Rolle spielen. Bei der Vertiefung der Themen wurde bestärkend deutlich, wie sich Gefährtinnenschaft für die Einzelne, aber auch für die Gruppe darstellt, wodurch sie sich auszeichnet und welche Aspekte schon lange tragen und den Blick in die Zukunft öffnen.

Die Verbundenheit der Gefährtinnen und die Verbindlichkeit ihrer Lebensform

Besonders die Freiheit, alles auf Gott zu beziehen, wie Mary Ward sie verstanden und gelebt hat, aber auch die große Verbundenheit der Gefährtinnen und die Verbindlichkeit ihrer Lebensform, die sich in ihrem Versprechen und der damit verbundenen Selbstverpflichtung ausdrückt, waren wichtige Schwerpunkte in Austausch und Gebet.

Darüber hinaus teilten die Gefährtinnen die Freude über die Vereinigung aller Mary Ward-Schwestern in der Congregatio Jesu. Sie hatten den Livestream der Feier in Loyola mit großer Freude verfolgt, Predigt und Ansprachen nachgelesen und sich mitgefreut. Sr. Ursula Dirmeier und Esther Finis zeigten Fotos aus Loyola, konnten persönliche Erinnerungen ergänzen und Fragen beantworten.

Am Nachmittag dann waren alle ins Institut eingeladen und konnten dort gemeinsam mit den Augsburger Schwestern Vesper und die Verlängerung der Zugehörigkeit zur Gefährtinnenschaft von Dagmar Scherf und Desideria Laesser feiern.

Die Gefährtinnen tragen den Geist Mary Wards an Orte, an denen die Schwestern nicht sind 

In ihren Eingangsworten wies Sr. Sabine auf das Pfingstfenster in der Kapelle hin, das ein gutes Symbol für die Gefährtinnenschaft sei. Die Gefährtinnen seien Strahlen des pfingstlichen Feuers um die Schwestern herum. Sie trügen den Geist Mary Wards und ihre Art, Jesus nachzufolgen, an Orte, an denen die Schwestern nicht seien: in ihre Familien, an ihre Arbeitsstellen, in ihre Gemeinden und Ehrenämter.

Sr. Ursula legte in ihrer Betrachtung den Schwerpunkt auf das „geistliche Lieblingsbuch“ Mary Wards, das ihr von einem Jesuiten in die Hand gedrückt worden war. Es stammt von Lorenzo Scupoli, einem Theatinerpater, und heißt „Der geistliche Kampf“. Sr Ursula: „Damit alles gut erkannt und geprüft wird, muss nach Scupoli zum Licht des Verstehens aber auch das Licht der Gnade und des Gebets hinzukommen. Ist das nicht die Wachsamkeit und Sorgfalt, von der Mary 1615 sprach, die ermöglichen würde, dass wir „aus der Hand Gottes wahre Weisheit erlangen können und die Fähigkeit, all die anderen Dinge auszuführen, wie es die Verwirklichung dieser Lebensform von uns erfordert.“
Die gesamte Ansprache von Sr. Ursula finden Sie hier zum Nachlesen

Nach der Bestärkung durch Vesper durfte auch der Leib gestärkt und im Austausch mit den Schwestern beim Abendessen und danach bestehende Bande vertieft und neue geknüpft werden.

Mit einer letzten Austauschrunde und dem gemeinsamen Besuch des Gottesdienstes im Augsburger Dom ging das Jahrestreffen zuende.

Großer Dank gilt Sr. Ursula für die Vorbereitung und Begleitung des Jahrestreffens sowie Sr. Sabine für die herzliche Einladung ins Augsburger Institut und die Bewirtung!

Wir gehen gestärkt wieder in unseren Alltag und freuen uns schon auf das nächste Jahrestreffen.

 

Text: Martina Kerscher,  Fotos: Esther Finis