Gefährtinnen auf den Spuren Mary Wards in München

Sr. Ursula Dirmeier und die Gefährtinnen im Innenhof der Münchner Residenz.

München ist voller historisch bedeutender Orte. Reiseführer weisen viele Gebäude, Plätze und Straßenzüge als bedeutsam aus. Auf ganz besonderen historischen Spuren in München wanderten nun die Gefährtinnen Mary Wards. Gemeinsam mit Sr. Ursula Dirmeier erkundeten sie Mary Wards Wege in der bayerischen Hauptstadt.

Ein Wochenende im März und ein zweites Anfang Juni ermöglichte Gefährtinnen und Interessierten an der Gefährtinnenschaft Begegnungen mit Mary Ward in verschiedenen Formen. Zum einen beim Stadtspaziergang: An der Residenz hörten die Gefährtinnen Auszüge aus Briefen, die Mary Ward und ihre Gefährtinnen austauschten, die Bezug auf die Kurfürstin und den Kurfürsten, den Austausch mit Hofdamen und Besuche am Hofe nahmen. Auch dramatische Momente wie die Belagerung der Stadt durch die feindlichen Schweden wurden in der Korrespondenz Mary Wards und ihrer ersten Gefährtinnen geschildert: Ein wertvoller Einblick in die bewegte Geschichte der Stadt und die frühen Bemühungen zur Gründung der Congregatio Jesu.

Wo früher das Paradeiserhaus stand, das Mary Ward und die ihren zum Unterrichten von Mädchen und zur Betreuung von Waisenkindern überschrieben bekamen, wird heute im großen Stil gebaut. Mit historischen Plänen und Modellen, Zeichnungen und Grundrissen machte Sr. Ursula deutlich, wie es hier im frühen 17. Jahrhundert ausgehen hatte.

In der Kreuzkapelle an Sankt Michael durften Mary Ward und ihre Begleiterinnen zur Beichte gehen und die Kommunion empfangen. Eine willkommene Station für die Gefährtinnen zum stillen Gebet. Dass beim zweiten Wochenende direkt vor Sankt Michael das Bennofest gefeiert wurde und die Gefährtinnen Sr. Irene Schrüfer CJ sowie Vertreter:innen anderer ignatianischer Ordensgemeinschaften treffen konnten, war eine besondere Dreingabe.

An Gebäuden und Straßenzügen vorbei, die eine Beziehung zu den ersten Jahren der „englischen Fräulein“ haben, gingen die Gefährtinnen schließlich zum Anger, wo Mary Ward inhaftiert worden war. Auch dort ließ Sr. Ursula die Geschichte mit originalen Texten lebendig werden – eine besonderes eindrückliche Zeit für die Frauen.

Das "Gemalte Leben Mary Wards" im Schaudepot in Nymphenburg.

Am Nachmittag stand die intensive Begegnung mit den Bildern des „Gemalten Leben Mary Wards“ auf dem Programm. Die Beschäftigung mit den aussagekräftigen Bildern „auf Augenhöhe“ war für die Gefährtinnen ein berührender Moment.

Beim Kaffeetrinken mit den Nymphenburger Mary-Ward-Schwestern konnten die Gefährtinnen Kontakte mit den Nachfolgerinnen Mary Wards auffrischen und neue knüpfen. Das gelang auch in Augsburg, wo die Teilnehmerinnen der Wochenenden untergebracht waren und die Gastfreundschaft der Kommunität genossen. Intensiver Austausch miteinander und Gottesdienste mit der Gemeinschaft sowie eine intensive Zeit mit dem originalen Portrait Mary Wards aus dem Jahr 1621 rundeten die Tage ab.

 

Text und Bilder: Esther Finis

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