FrauenBilden – in Meran und anderswo, früher und heute

Was passiert, wenn sich fünf Frauen aus vier Maria Ward Schulen Gedanken machen zu ihrer Schulhistorie, den Werten Mary Wards mit ihren ersten Lehrerinnen, und dies mit ihrem eigenen, heutigen Schulalltag vergleichen?

Äußerer Anlass war die Ausstellung "FrauenBilden: 300 Jahre Englische Fräulein ein Meran" im (auch generell sehenswerten) Frauenmuseum. Pädagoginnen und Lehrkräfte aus Aschaffenburg, Landau/Pfalz, Mainz und Schrobenhausen beschäftigten sich zunächst mit ihrer täglichen Arbeit mit den Schülerinnen und erkannten, wie bereits der Freiraum für diese Reflexion viele eigene hilfreiche Gedanken ermöglichte. Manchmal braucht es einfach den Schritt zurück, um in Ruhe und mit etwas Abstand das ganze Bild zu sehen, nicht nur "in der eigenen Suppe, in der ich schwimme, herumzupaddeln".

In Diskussionsrunden und Vorträgen lenkte Referentin Annette Haseneder das Bild auf die größere Tiefe der Arbeit in einer Maria Ward Schule, so wie es unsere Gründerin in ihren Texten grundgelegt hatte, und wie es viele Maria Ward Schulen weltweit auf höchst unterschiedliche Weise umsetzen und gestalten. Das Erlebnis, in der äußerst offenen und liebenswürdigen Kommunität der Congregatio Jesu ein paar Tage mitleben zu dürfen, machte viele Aspekte zusätzlich spürbar. Zuletzt rundete der Besuch im Museum die (alten und neuen) Einsichten ab, wo schriftlich verfügbare Berichte einiger Schülerinnen vergangener Zeiten an der Maria Ward Schule in Meran gute Einblicke gaben in die pädagogische Praxis der Schwestern in den früheren Jahrzehnten.

Und was passiert also, wenn all diese Überlegungen zusammenkommen? Es entsteht nicht nur eine überaus lebendige, fröhliche und schulübergreifende Kolleginnengruppe, die sehr schnell merkte, dass letztendlich alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Es zeigt auch, dass unsere Werte und Ziele für akademischen Unterricht und pädagogische Arbeit in der heutigen Zeit die jahrhundertelang gepflegten Maria-Ward-Schultraditionen widerspiegeln und bestens fortsetzen können. Mit frischen Ansatzmöglichkeiten und konkreten Ideen geht es nun darum, Maria Wards Pädagogik in unserem Alltag lebendig werden zu lassen.

Bilder und Text: Annette Haseneder