Jubiläum an der Maria-Ward-Fachakademie in Eichstätt

Einsatz für die Bildung von Mädchen und Ausbildung von Erzieherinnen ist eines der wichtigen Vermächtnisse Mary Wards. Nun konnte die Maria-Ward-Fachakademie für Sozialpädagogik ihr 50-jähriges Jubiläum feiern. Auch Schwestern der Congregatio Jesu freuten sich mit der Schulgemeinschaft über dieses besondere Fest und waren zur Feier gekommen. Mit dabei war auch Sr. Magna Waldmüller CJ, langjährige Einrichtungsleitung und damit diejenige, die viele der Lehrkräfte, die heute noch die Akademie prägen und die jungen Menschen auf dem Weg ins Berufsleben begleiten, ausgewählt und eingestellt hat.

Den Festgottesdienst in der Eichstätter Schutzengelkirche feierte Bischof Gregor Maria Hanke gemeinsam mit rund 100 Gästen aus der Politik, aus kirchlichen Organisationen und der Schulgemeinschaft. "Bei aller Veränderung bleibt das Ziel, junge Menschen für die anspruchsvolle Erziehungsaufgabe an Kindern und Heranwachsenden zu qualifizieren", sagte Bischof Hanke.

© Annette Haseneder

Sr. Claudia Köberlein gab den Festgästen einen Einblick in das Leben und Erbe Mary Wards. "Maria Ward hat ihre ganze Lebenskraft dafür eingesetzt, jungen Menschen eine qualifizierte Bildung zu ermöglichen, damit diese das praktische und geistliche Werkzeug ins Herz und in die Hand bekommen, um als Erwachsene an einer guten Welt mitzubauen, an einer Welt in der christlich-religiöse, soziale, demokratische Werte die Grundlage eines gelingenden Lebens und friedvollen Miteinanders vorbereiten, vertiefen und gelebt werden können", so Sr. Claudia. "Sechs Jahre durfte ich hier, zusammen mit meinen Mitschwestern, in guter Nachbarschaft zur Maria-Ward-Fachakademie leben und ich erinnere mich sehr gerne an die vielen Begegnungen, an die Weihnachts- und Ostergottesdienste in unserer Hauskapelle, die auch unsere kranken Mitschwestern über Lautsprecher mitfeiern konnten. Gerne begleiteten wir die Studierenden in den Prüfungszeiten mit unserem Gebet oder wenn es sonst Sorgen und Nöte bei Lehrenden und Lernenden in unserer Nachbarschaft mitzutragen galt."

Glückwünsche kamen auch aus dem Bistum Eichstätt. "Unser Anliegen ist es, die Studierenden auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes auszubilden", betonte Vitus Lehenmeier, Leiter der Schulabteilung im Bistum Eichstätt.

Peter Nothaft, Leiter des Katholischen Schulwerks in Bayern, ging auf die Bedeutung der Fachakademien für Sozialpädagogik ein. Die Eichstätter Akademie biete nicht nur einen Bildungsraum, sondern auch Lebensräume für die Studierenden, so dass die zukünftigen Erzieherinnen und Erzieher eine umfassende und fundierte Ausbildung bekommen.

Hintergrund:

Die Eichstätter Maria-Ward-Fachakademie wurde 1971 gegründet. Sie hat jedoch eine viel längere Geschichte, denn sie geht auf das "Kindergärtnerinnen-Seminar" der Congregatio Jesu in Haag zurück. In der dortigen Chronik wird die Ausbildungsstätte erstmals im Jahr 1916 erwähnt.

Nach der von den Nationalsozialisten erzwungenen Schließung im jahr 1939 nahmen die Schwestern den Unterricht 1946 wieder auf. 1957 wurde die Ausbildungsstätte in "Seminar für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen" umbenannt, 1969 bekam sie den Namen "Fachschule für Sozialpädagogik der Englischen Fräulein". 1971 schließlich erfolgte der Umzug nach Eichstätt. Im Jahr 2005 übergab die Congregatio Jesu die Trägerschaft der Akademie an das Bistum Eichstätt.

 

Einblick in den Alltag der Studierenden an der Maria-Ward-Fachakademie für Sozialpädagogik