Kunst in Prag: Mary Poyntz auf Reisen

Porträt der Mary Poyntz als Memento Mori, Öl auf Leinwand, 1. Viertel des 17. Jhs.,16,7 × 12 × 1,5 cm, München, Archiv der Congregatio Jesu – Mitteleuropäische Provinz

Wie im vergangenen September von einer aufmerksamen Besucherin berichtet, war vom 10. Mai bis 3. Oktober 2023 ein besonderer Schatz des Archivs der Mitteleuropäischen Provinz der Congregatio Jesu in der Bayerisch-Böhmischen Landesausstellung "Barock! Bayern und Böhmen" im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg zu sehen: das Porträt der Mary Poyntz als Memento Mori.

Inzwischen ist die Ausstellung von Regensburg nach Prag weitergewandert. Am 8. Dezember 2023 wurde sie unter dem Titel "Baroko v Bavorsku a v Čechách" an ihrer zweiten Station im Nationalmuseum Prag (Národní Muzeum) eröffnet. Unter den Exponaten befindet sich natürlich auch wieder das Porträt der Mary Poyntz.

Doch wie geht ein Gemälde auf Reisen? Von einem renommierten Transportunternehmen für Kunst wurde eigens für das Gemälde eine Klimakiste aus Holz angefertigt, in welcher es dann sicher nach Prag transportiert wurde.

Sicher verpackt! Eine sehr große Kiste für ein sehr kleines Gemälde.

Dort hatte Dr. Markus Helmut Lenhart, Archivar der MEP, die Möglichkeit beim Auspacken, der Kontrolle und der anschließenden Montage anwesend sein zu dürfen. Den Leihverkehr organisiert hat seine Kollegin Dr. Theresa Häusl, die sich im Archiv der MEP um die Kunstwerke und Objekte kümmert.

Noch bis zum 8. Mai 2024 können Besucherinnen und Besucher dieses außergewöhnliche Porträt einer Gefährtin Mary Wards in der Nationalgalerie Prag bewundern. Wie schon in Regensburg hängt in unmittelbarer Nähe ein Herz-Jesu-Bild aus dem ehemaligen Institut in Burghausen. Seit der Auflösung der Kommunität 2018 wird es im Stadtmuseum Burghausen verwahrt. Wie schön, wenn große, länderübergreifende Ausstellungsprojekte wie die Bayerisch-Böhmische Landesausstellung die verstreuten Bestände der MEP nicht nur wiedervereinen, sondern auch einem europäischen Publikum zeigen können!

Text: Theresa Häusl, Markus Helmut Lenhart
Fotos: Markus Helmut Lenhart