Priester- und Ordensjubiläum auf der Ries in Passau

„Keine Berufung erster Klasse…“

„Es gibt keine Berufung erster, zweiter oder dritter Klasse, sondern nur eine Berufung durch den Herrn, der jeden Menschen zu seinem Stand beruft. Diese Berufung ist eine Gnade, uns ohne unser Verdienst geschenkt. Aber jeder Mensch ist dazu berufen, etwas aus ihr zu machen, sie zu leben, sie zu entwickeln zur größeren Ehre Gottes und zum Segen für die Menschen, die ihm an den Lebensweg gestellt sind.“ – Darüber waren sich Prälat Lorenz Hüttner in seiner Predigt, aber auch die vier Schwestern der Congregatio Jesu einig, die zusammen mit seinem 60-jährigen Priesterjubiläum ihr 65-, 60-, und 55-jähriges Ordensjubiläum feierten.

Mit seiner „Sonntagsgemeinde“ feierte Herr Prälat Hüttner am 14. Sonntag im Jahreskreis in eindrucksvoller Weise Eucharistie. Unsere Gottesdienstbesucher/innen sowie die 9 Ordensschwestern – die Jubilarinnen waren Sr. Manfreda, Sr. Sebalda, Sr. Hannelore und Sr. Gudula – passen gerade so in die Kirche, dass die Corona-Vorsichtsmaßnahmen gewahrt bleiben.


Prälat Hüttner zelebrierte in seinem Primiz-Messgewand, vor 60 Jahren von den Dillinger Franziskanerinnen mit den wichtigsten Symbolen des Glaubens – Kreuz und Auferstehung – kunstvoll bestickt. Er erklärte allen die Geschichte von Gewand, Stola und Primiz-Kelch und gedachte auch in großer Dankbarkeit zweier Menschen, denen er besonders viel zu danken hat – den lieben Verstorbenen, H. H. Bischof Franz Eder und seiner Schwester Helene, die ihm während seines ganzen Priesterlebens den Rücken frei gehalten hatte. Sie ist im letzten Herbst an ihrem 92. Geburtstag zu Gott heimgekehrt.

Nach dem Gottesdienst bot der Platz vor der Kirche genügend Raum, einander in „Corona-gerechter“ und trotzdem herzlicher Weise zu begegnen, mit vielen Glück- und Segenswünschen, mit einer kleinen Stärkung, aber vor allem mit großer Dankbarkeit im Herzen und mit dem festen Vertrauen, dass der Herr auch weiterhin alles zum Guten fügen wird. Sein Vermächtnis gilt ja: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Zeit.“ Und mit der Gründerin der Congregatio Jesu, der tapferen Engländerin Mary Ward gesprochen: „Gott hat für alles seine Zeit. Er gebe, dass wir dankbar sind.“

Sr. Gudula Bonell CJ