Alltagsexerzitien in Postkartenform

Ein Experiment für junge Menschen

(Alltags-)Exerzitien – für junge Menschen eine Herausforderung! Sich Zeit nehmen für einen Impuls, regelmäßig dranbleiben, versuchen, innere Regungen wahrzunehmen, nach Worten dafür suchen, sich Gott zuwenden, Gebet ausprobieren – all das ist ungewohnt und ungeübt.

Aber: Es lohnt sich! In Nürnberg hat Sr. Magdalena Winghofer CJ in ihrer Aufgabe als Stadtjugendseelsorgerin zusammen mit einer Kollegin der Diözesanstelle Berufe der Kirche im Erzbistum Bamberg in der Fastenzeit 2017 erstmals Alltagsexerzitien für Jugendliche und Junge Erwachsene angeboten. Grundlage waren damals die Ökumenischen Alltagsexerzitien der Erzdiözese Bamberg, verbunden mit fünf begleitenden Wochentreffen in der Gruppe. Am Ende war sich die kleine Gruppe der Teilnehmenden einig: Es hat sich gelohnt, es waren wertvolle Erfahrungen. Aber es hat sich auch gezeigt: Die Materialien, die für Erwachsene erarbeitet worden waren, passen weder inhaltlich noch ästhetisch für junge Menschen.

Eine Idee keimt

So keimte die Idee: Man müsste etwas eigens für junge Leute machen. In verständlicher Sprache, kurze Texte, starke Bilder, professionell und ansprechend gelayoutet. Nicht als Buch, sondern als Postkartenblock – denn Postkarten sind „in“.

Nur: Einen ganzen Postkartenblock layouten und drucken lassen, das ist teuer. Es bräuchte mindestens eine Auflage von 200 Stück, um die Kosten des einzelnen Blocks in einer angemessenen Höhe zu halten.

Eine großzügige Förderung des Vereins Andere Zeiten e.V. gab dann den Mut, das Experiment zu wagen – und 2018 wurde der erste Postkartenblock der „Jungen AllEx“ gedruckt. Und wurde ein Erfolgsprojekt: Die Werbung unter Kollegen und Bekannten brachte so viel Interesse ein, dass letztlich eine Auflage von 1.000 Stück gedruckt wurde, die rasch vergriffen war.

Ein Experiment wird erwachsen

Der erste Postkartenblock war nicht nur schnell vergriffen, sondern bekam auch unzählige positive Rückmeldungen, nicht zuletzt von den jungen Menschen, die in der Fastenzeit 2018 mit ihm unterwegs waren.

So war es keine große Überlegung, auch für 2019 wieder einen Block zu erarbeiten, nun mit weiteren Kooperationspartnern und auch ökumenisch, aber wieder nach dem gleichen Konzept: 5 x 5 Impulskarten für insgesamt fünf Wochen, dazu je eine Anleitungskarte für eine Gebetszeit und für einen Wochenrückblick, eine Einführung in Alltagsexerzitien insgesamt, Titelblatt und Quellenverzeichnis. Jede Woche mit einer anderen Hintergrundfarbe und die Karten unscheinbar nummeriert, so dass sie für Alltagsexerzitien, aber auch für andere Gelegenheiten als Impulskarten verwendet werden können. Und inhaltlich nicht an die Fastenzeit gebunden, sondern jahreszeitlich unabhängig – daher wurde der fertige Block schon vor Advent 2018 geliefert, damit er z.B. als Weihnachtsgeschenk verwendet werden konnte.

In den letzten Wochen wurden nun auch organisatorische, rechtliche und finanzielle Fragen soweit geklärt, dass die Idee und das Experiment nun dauerhaft verankert ist als Zukunftsprojekt im Jugendbereich – in der Hoffnung, dass die Postkartenblöcke viele junge und auch ältere Menschen inspirieren können.

In Nürnberg werden sich jedenfalls in der Fastenzeit wieder junge Menschen auf den Weg machen in Form von „Auszeiten“ – das Wort „Alltagsexerzitien“ werden sie erst beim Anfangstreffen kennenlernen. Schließlich kann sich unter „Exerzitien“ niemand etwas vorstellen und für Ungeübte wird dieses Wort schnell zum Zungenbrecher…

Hinweis:

Von den aktuellen Postkartenblöcken 2019 „Vernetzt & verbunden“ sind noch Exemplare erhältlich. Bestellungen bei: Diözesanstelle Berufe der Kirche, Heinrichsdamm 32, 96047 Bamberg, berufe-der-kirche@erzbistum-bamberg.de

Kosten: Einzelexemplare 5 €; ab drei Exemplaren 3 € pro Stück; ab 50 Exemplaren 2,50 € pro Stück, jeweils inkl. MwSt. und zzgl. Versandkosten.

Die Postkartenblöcke 2020 sollen wieder vor dem Advent 2019 erscheinen und können voraussichtlich ab Oktober vorbestellt werden. Nähere Infos: magdalena.winghofer@stadtkirche-nuernberg.de

Text und Bild: Sr. Magdalena Winghofer CJ