An Gott Glauben - Sr. Britta im Gespräch

 

Das Philosophiefestival phil.COLOGNE ist die kleinere Schwester des bekannten Literaturfestivals lit.COLOGNE. Personen aus Politik, Wissenschaft und Literatur diskutieren zu aktuellen Fragen und Themen. Tagsüber sind Schulklassen zu einem eigenen Programm eingeladen, abends und am Wochenende kommen alle Altersgruppen. Dieses Jahr im Juni fand es wieder statt.

Ich war angefragt für ein Abendpodium zu Glauben in säkularer Zeit, gemeinsam mit zwei Autoren, von denen ich vorher je ein Buch zum Lesen zugesendet bekam. Den einen, Manfred Lütz, kannte ich bereits von einem anderen Buch mit dem Titel "Skandal der Skandale", das mir vor Jahren mein Vater geschenkt hat, nachdem er es selbst gerne gelesen hatte. Es gefiel mir, indem es mit allgemein verbreiteten Vorurteilen über das Mittelalter in aufgeklärter, wissenschaftlich fundierter Weise aufräumt. Lütz gelingt, den wissenschaftlichen Stand der Kunst- und Kirchengeschichte für Nichtkatholiken und Nichthistoriker spannend und verständlich darzustellen. Der andere Podiumspartner, Bernd Stegemann, hat ein Buch geschrieben über unsere Gegenwart. Er vertritt die These, dass der Verlust des Gottglaubens dazu führt, dass nun freischwebende Partikel oder Scherben ("Splitter") des zerbrochenen Glaubens ihr Unwesen treiben, und zum Beispiel in fundamentalistischen Denkfiguren.

Wir drei begegneten uns auf diesem Podium zum ersten Mal. Und wir wurden - wie ich fand - glücklich zusammengeführt von Joachim Frank. Der Kölner Stadtanzeiger titelte seinen Bericht des Gesprächs mit "Man ist sich nicht immer einig, auch nicht mit Gott". Das sagte ich, als wir über das ehrliche Gespräch mit Gott und überhaupt über Beziehungsverhalten als Teil des Glaubens zu sprechen versuchten.

Für mich war das Gespräch außerordentlich anregend. Wir kamen, wenigstens kann ich das für mich sagen, weniger zu einem "Schluss" als zu einem "Anfang" des Denkens. Es ist von der Udo Keller Stiftung aufgezeichnet worden und jetzt in der Mediathek verfügbar.

 

Text und Bilder: Britta Müller-Schauenburg CJ