Professjubiläen in Simbach: Feier in der Marienhöhe

Die Simbacher Schwestern, die ihr Professjubiläum feiern konnten.
© Würdinger

Dankbare Rückschau auf ein langes Leben in der Klostergemeinschaft der Congregatio Jesu: Zehn Schwestern in Simbach konnten auf 70, 65 und 60 Jahre im Leben aus dem Geist Mary Wards zurückblicken. "Die Schwestern hätten gern Gäste zu ihrer Juiläumsfeier eingeladen, aber die Corona-Umstände haben das unmöglich gemacht. Dennoch wollten wir das Fest nicht verschieben", so die Simbacher Oberin Sr. Gertrud Himmel, die selbst auf 40 Jahre Ordensleben zurückblicken konnte.

Viele der Schwestern waren lange in Schulen und anderen Einrichtungen tätig. Dabei sind viele Verbindungen und Freundschaften entstanden, die auch im hohen Alter noch fortbestehen und viel von der großen und nachhaltigen Wertschätzung der Ordensfrauen zeigen. "Ihr ganzes Leben war ein leibhaftiges Glaubensbekenntnis", betonte Monsignore Dr. Hans Würdinger aus Neuhaus am Inn in seiner Predigt beim Festgottesdienst in der Klosterkirche: "Sie haben durch Ihr Leben dazu beigetragen, dass Gott nicht vergessen ist – und Sie haben vielleicht auch ganz unbewusst die Liebe Gottes in die Herzen vor allem junger Menschen gepflanzt." Er unterstrich: "Sie sind nicht vergessen. Immer wieder erinnern sich Menschen an Sie, an Ihre Dienste, auch an manche liebenswerte menschliche Schwäche."

Drei Schwestern konnten auf 70 Jahre im Orden zurückblicken, und waren an ihren Wirkungsorten bekannt und geachtet. So verbrachte Sr. Agnella Schretzlmeier die längste Zeit ihres Ordenslebens in Neuhaus am Inn. Hier war sie Musiklehrerin. Sie spielte mit Begeisterung Orgel, solange es ihre Kräfte zuließen und pflegt viele gute Beziehungen zu einstigen Schülerinnen. Auch Sr. Katharina Harlander wirkte viele Jahre lang als Lehrerin für Mathematik an der Realschule in Neuhaus und war lange Zeit auch sehr umsichtige Schulleiterin. Nach dem Ende des Schuldienstes baute sie mit viel Freude und Engagement das Archiv der ostbayerischen Ordensprovinz in Osterhofen-Damenstift auf. Sr. Bona Fuchs lebt seit 2008 in Simbach am Inn, nachdem sie viele Jahre lang als Erzieherin in verschiedenen Kindergärten und zuletzt im Internat im Heiligenstatt bei Tüßling tätig war.

65 Jahre in der Congregatio wirkte Sr. Longina Bauch. Nach ihrer Ausbildung zur Altenpflegerin betreute sie die alten und kranken Schwestern in Mindelheim. Sr. Virgilia Rembeck war bis zu ihrem Ruhestand als Küchenchefin in der Klosterküche von Simbach-Marienhöhe tätig. Erst im Januar 2021 kam Sr. Siena Schleipfer von Augsburg nach Simbach. Trotz ihrer 94 Jahre war sie dort bis zuletzt um ihre kranken und alten – allesamt jüngeren – Mitschwestern eifrig besorgt.

60 Jahre gehört Sr. Burkarda Schmauß der Ordensgemeinschaft an. Sie wirkte 21 Jahre lang bis zur Schließung des Ordenshauses in Pfarrkirchen. Mit viel Liebe betreute sie die Seniorinnen und Senioren in den dortigen Caritas-Altenheimen und arbeitete in der Pfarrei mit. Sr. Edith Sigl war 33 Jahre lang als Volksschullehrerin in Birnbach, Zwiesel, Fürstenstein und Heiligenstatt. Seit 2008 ist sie Mesnerin in Simbach-Marienhöhe. Als Pförtnerin im Kloster Damenstift ist Sr. Erhardine Erhardsberger noch in guter Erinnerung. Sie war auch vielfach erzieherisch, pflegerisch und hauswirtschaftlich tätig. 35 Jahre lang wirkte Sr. Esther Mayr in der Ausbildung von Erzieherinnen in der neu gegründeten Fachakademie für Sozialpädagogik in Eichstätt.

Auch die Oberin im Simbach konnte ihr Jubiläum feiern. Sr. Gertrud Himmel, die im Oktober 2016 dieses Amt in Simbach übernahm, war zuvor Mitarbeiterin von Dr. Bertram Meier, dem derzeitigen Bischof von Augsburg, in dessen Amtszeit als Leiter des Augsburger Seelsorgeamtes.

"Es waren die kleinen, manchmal unauffälligen Wunder der Liebe, mit der Sie die kleine Welt, in der Sie leben und wirken konnten, reich machen durften", stellte Pfarrer Dr. Würdinger fest, und – angelehnt an ein Wort der Ordensgründerin Maria Ward: "Sie alle haben viel Gutes getan, und sie haben es gut getan."

Text: Hans Würdinger